Im Zuge eines Tiefdrucksystems über dem westlichen Mittelmeer staut sich an der Alpensüdseite immer feuchtere Luft. In weiterer Folge beginnt es von Westen nun immer häufiger zu regnen & spätestens ab der 2. Nachthälfte werden die Niederschläge dann zwischen dem Tiroler Unterland, Osttirol & Kärnten auch schon intensiv ausfallen. Auch der Sonntag selbst & der Montag bringen zum Teil starken Dauerregen & erst gegen Dienstag klingen die letzten Niederschläge nach Süd- & Österreich ab.
Es besteht somit besonders zwischen Osttirol & Kärnten erneut die Gefahr von Überschwemmungen & im schlimmsten Fall könnte es auch wieder zu Hochwasser kommen. Die größten Regenmengen dürften im Bereich zwischen 80 & 120 Liter pro Quadratmeter liegen. Stellenweise könnten es aber sogar bis zu 150 Liter pro Quadratmeter werden. (zb. in Stauzonen wie in den Lienzer Dolomiten, den Karnischen Alpen & Karawanken)
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In den betroffenen Gebieten dürften die Böden aufgrund der letzten schweren Regenfälle (vor gut einer Woche) nicht mehr viel bis kaum Wasser aufnehmen können & dazu ist es auch sehr warm in allen Schichten. (die Schneefallgrenze pendelt irgendwo zwischen 2200 & 3000m umher) Somit wird es auch auf den Bergen bis weit hinauf regnen, wodurch viel Wasser talabwärts fließen kann. (auch schwere Hangrutschungen, Vermurungen & Sturzwellen sind dadurch möglich)
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Generell kann man aber sagen, dass wohl über dem ganzen Südwesten zumindest mal bis Sonntag Abend erhöhte Gefahr von Murenabgängen, Hangrutschungen & Überschwemmungen besteht. Bäche & Flüsse könnten rasch über die Ufer treten, von daher am besten längere Ausflüge speziell zwischen Osttirol & Kärnten ganz meiden.
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Doch warum kommt es zu so einer heftigen Wetterkonstellation ? Schuld ist eine sogennante Wetterblockade! Österreich liegt vorderseitig eines ausgedehnten Höhentroges (wenn man so will die letzten, aber noch immer markanten Überreste des "Arctic Outbreaks" vor rund 2 Wochen: 27.10.-28.10.2012 - [Wetterumschwung] - Arktischer Kaltluftvorstoss bringt Schnee & Kälte nach Österreich) dieser mit Kern über Westeuropa liegt & sehr kalte Luft bis nach Spanien schaufelt. Durch starke Luftdruck- bzw. Temperaturgegensätze kam über Mitteleuropa zuletzt eine starke & sehr föhnige Südströmung auf. Nachdem sich nun der Höhentrog über Westeuropa langsam mehr nach Osten verlagert werden immer feuchtere & sogar leicht labil geschichtete Luftmassen eines Tiefs über dem westlichen Mittelmeer angezapft, was in weiterer Folge die enormen Regenfälle in den nächsten 36 Stunden verursachen wird.
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Gebietsweise sind somit also wie beschrieben sehr ergiebige, lang anhaltende & konvektive Niederschläge zu erwarten. Eventuell sind zwischendurch sogar eingelagerte Gewitterzellen Richtung Italien dabei.
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Spätestens am Montag beginnt es dann auch zwischen dem Klagenfurter & Grazer Becken immer stärker zu regnen. (die Summen sollten sich aber im Vergleich zum Südwesten doch in Grenzen halten, wobei ebenso kleinräumige Überschwemmungen möglich sind)
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Lediglich der Norden & Osten bleibt über dem gesamten Zeitraum eher noch trocken & deutlich wetterbegünstigt. In der Nacht auf Dienstag klingt der Regen dann aber überall langsam aber sicher ab!
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Wir, das ganze SHA-Team hoffen, dass solche Bilder wie zuletzt in Kärnten in den nächsten Tagen ausbleiben. Besonders in den hoch gefährdeten Regionen ist es aber dringend ratsam sich auf dieses Ereignis vorzubereiten & (Keller ausräumen usw.) selbst die weitere Entwicklung dauerhaft im Auge zu behalten. Auch wir "Stormhunters-Austria" versuchen natürlich stets Infos & Auskunft über die aktuelle Situation zu geben. Unsere Unwetterhotline 1 ist auch für Sie da!
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross