Zitat Alles begann am Donnerstagnachmittag als sich CARMEN von Westen her nach Deutschland aufmachte. Dabei machte sie bereits ordentlich Wind – immerhin brachte es der Brocken schon auf Windböen bis 148 km/h, also ausgewachsener Orkan. Gefolgt von der Zugspitze mit 133 km/h und dem Fichtelberg mit 115 km/h waren dies die windreichsten Orte am Donnerstag. Im Flachland bzw. in tiefen Lagen blieb der Wind im Vergleich zu den Bergen noch recht moderat mit Geschwindigkeiten zwischen 50 und 70 km/h – Windstärke 7 bis 9! Deutlich windiger war es dann aber in der Nacht zu Freitag und am Freitag selbst. Auf besagten Bergen wurden dann bis zu 158 km/h gemessen (Zugspitze). Auf dem Feldberg gab es Windgeschwindigkeiten bis zu 155 km/h, auf dem Wendelstein bis 140 und der Brocken meldete bis zu 133 km/h. Aber auch die Flachlandstationen legten im Vergleich zum Donnerstag noch ein paar km/h drauf. Deutschlandweit wurden Windspitzen zwischen rund 70 und 122 km/h (Kiel Leuchtturm) gemessen. Insgesamt also gut 20 bis 30 km/h mehr als einen Tag zuvor.
Am Samstag beschränkten sich Wind und Sturm größtenteils auf die Südhälfte Deutschlands. Dabei wurden erneut auf den Bergen die höchsten Windspitzen registriert – auf der Zugspitze 148, auf dem Feldberg und Brocken 122, dem Wendelstein 115 und dem Großen Arber 112 km/h. In tieferen Lagen wehte der Wind nur noch mit 50 bis 70 km/h. In Hamburg brachte der Sturm die erste Sturmflut in diesem Jahr. Dabei wurde der Fischmarkt überschwemmt. Tragischerweise wurde dabei auch eine Herde Schafe von den Wassermassen im Deichvorland überrascht – eine Flucht war unmöglich. Von den 250 Tieren der Herde ertranken 150 in der Flut.
Der Sturm wurde auch von teils kräftigem und ergiebigem Regen begleitet. Besonders in einem Streifen von NRW bis ins südliche Brandenburg fielen in 24 Stunden (Freitag 19 – Samstag 19 Uhr) zwischen 10 und knapp 70 Liter Regen. Spitzenreiter in Sachen Regen war Essen mit 68 l/qm. Wenn man die letzten 3 Tage zusammenrechnet kommt man in Essen sogar auf 97 Liter Regenwasser pro Quadratmeter. Das ist mehr als normalerweise im ganzen November fallen würden.
Kein Wunder, dass es angesichts des Windes und auch kräftigen Regens zu zahlreichen Unwetterschäden kam – leider auch zu Verletzten und Toten. Vermutlich durch eine Windböe starb eine 13-jährige in Mecklenburg-Vorpommern, als der Wagen in dem sie saß vom Wind von der Straße gedrängt wurde und dort mit einem Baum zusammenprallte. In Belgien starben 2 Menschen bei Überschwemmungen – ein Mann wurde von den Wassermassen von der Straße gespült und ertrank und eine 72-jährige wurde in ihrem Auto vom Wasser überrascht und konnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen. In Deutschland kam es durch die Regenfälle ebenfalls zu Behinderungen. So meldeten viele Regionen umgestürzte Bäume und überflutete Straßen und Keller. Autobahnen im Ruhrgebiet standen unter Wasser oder wurden von kleineren Erdrutschen blockiert. Durch Herbstlaub verstopfte Gullys hinderten das Regenwasser am abfließen. Die Feuerwehren waren seit Donnerstagabend bis Samstagnachmittag besonders im Westen und in der Mitte von Deutschland im Dauereinsatz. Als Folge der kräftigen Regenfälle drohen nun in einigen Regionen Hochwasser, so zum Beispiel an der Ruhr, die mit 5,21 m bereits 30 cm über der mittleren Hochwasser-Warnstufe liegt.
Hamburg – Unwetter in Deutschland! Sturmtief „Carmen“ knickt Bäume um, in Nordrhein-Westfalen saufen nach heftigem Dauerregen die Autobahnen ab – und bei Hamburg ertrinken Schafe in einer Sturmflut! 150 Tiere fielen den Wassermassen zum Opfer.
Die Schafherde, die aus 250 Tieren bestand, wurde am Freitagabend in Hamburg-Ochsenwerder im Deichvorland von der Flut überrascht. Die Schafe wurden von den Wassermassen regelrecht umspült, konnten allein nicht fliehen. Helfer versuchten, die völlig verängstigten Heidschnucken in Boote zu ziehen – doch für 150 Tiere kam jede Hilfe zu spät. Sie ertranken in den Fluten. 60 weitere Schafe konnten auf eine trockene Wiese getrieben werden, 40 wurden mit vier Booten aus dem Wasser gerettet. Die Feuerwehr war mehr als drei Stunden im Einsatz.
In weiten Teilen Deutschlands regnete es die ganze Nacht – und ein Ende der Niederschläge ist vorerst nicht in Sicht. Im Ruhrgebiet (Nordrhein-Westfalen) waren Polizei und Feuerwehr am Samstag von 6.00 Uhr an im Dauereinsatz.
Wegen des vielen Herbstlaubs verstopfen die Gullys, das viele Regenwasser kann nicht abfließen. Viele Straßen standen komplett unter Wasser, Keller liefen voll und mussten leer gepumpt werden
Unwetterlage in Bochum
In Bochum stand das Wasser an manchen tiefer gelegenen Stellen mehr als einen halben Meter hoch! Autos kamen nicht mehr weiter, die Feuerwehr musste einigen Autofahrern aus ihren Wagen helfen. Die Autobahn 40 zwischen Mülheim-Heißen und Gelsenkirchen-Süd (NRW) musste in Fahrtrichtung Dortmund zeitweise voll gesperrt werden. Auf anderen Strecken waren Teilsperrungen nötig.
Unwetterlage zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Harz
„Zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Harz werden binnen 24 Stunden 50 Liter pro Quadratmeter erwartet und zwar zusätzlich zu den Mengen, die bereits gefallen sind”, sagt Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst. Das Niederschlagsgebiet verlagert sich dann Richtung Norddeutschland. Dabei bleibt es windig, „aber nicht mehr so stürmisch wie in den vergangenen Tagen”, sagt Meteorologin Paetzold.
Deutschland: Angespannte Hochwasserlage in Ratingen Ratingen (Deutschland): Bis zum Abend des 13. November 2010 (Stand des Beitrages) musste die Feuerwehr Ratingen 20 Schadensstellen abbarbeiten. In einem Fall wurde überörtliche Hilfe geleistet. Von der Feuerwehr Wülfrath wurde die sogenannte Hannibalpumpe mit einer Leistung von 5000 l/min angefordert.
Die Löschgruppe Hösel rückte mit zwei Löschfahrzeugen und der auf einem Anhänger aufgebauten Pumpe nach Wülfrath aus. Von der Hauptfeuer- und Rettungswache kamen ein Einsatzführungsdienst und ein LKW mit Ladebordwand zum Transport der Spezialschläuche. Mit dieser Hilfe gelang es ein Gebäude der Diakonie vor der Überflutung zu bewahren. Die Arbeiten dauern wahrscheinlich noch bis in den frühen Sonntagmorgen, 14.11.2010.
Durch die vorgehaltenen Sandsäcke in einem Abrollbehälter des Kreises Mettmann und einem Wechselladerfahrzeug der Feuerwehr Ratingen konnte im Bereich In der Drucht, Winkelsweg in Ratingen-Lintorf sehr schnell Hilfe geleistet und die drohende Flutung mehrerer Wohnhäuser verhindert werden. Ab dem frühen Nachmittag gingen bei der Feuerwehr Ratingen Hilfeersuchen von verschiedenen Feuerwehren des Kreises ein. Vor Ort wurde größere Mengen Sandsäcke benötigt. Um die eigenen Vorräte aufzustocken und die Versorgung der umliegenden Feuerwehren sicherzustellen, wurde der auf der Hauptfeuer- und Rettungswache Ratingen stationierte Abrollbehälter "Sandsackfüllanlage" des Kreises Mettmann in den Einsatz gebracht. In Zusammenarbeit mit dem Bauhof Ratingen konnten so in strömendem Regen ca. 7000 Sandsäcke gefüllt und an die umliegenden Städte ausgegeben werden. Die vorgehaltenen Wechselladerfahrzeuge waren mit den entsprechenden Transportmulden im Dauereinsatz. Als sehr sinnvoll bewies sich der Entschluß der Anschaffung von Wetterschutzjacken für alle Standorte der Feuerwehr. Die Beschaffung wird im kommenden Jahr beendet. So geschützt konnten die Angehörigen der Feuerwehr Ratingen gut geschützt bei Starkregen ihre Arbeit verrichten. Die spezielle Brandschutzbekleidung blieb im Trockenen in den Fahrzeugen und blieb so jederzeit einsatzbereit. Mit Hilfe der vorgehaltenen Fahrzeuge und Geräte war es möglich bei dieser Unwetterlage örtlich und überörtlich schnell und effektiv Hilfe zu leisten. Der Einsatz wurde von der Führungsgruppe der Feuerwehr Ratingen aus den Stabsräumen in der Hauptfeuer- und Rettungswache heraus geleitet und organisiert. Die Einsatzzentrale in der Wache wurde hierzu durch Personal des IuK-Zuges verstärkt. Im Einsatz waren und sind Kräfte der Berufsfeuerwehr, die Standorte Mitte, Tiefenbroich, Lintorf, Breitscheid, Hösel, der ABC-Zug, der IuK-Zug und die Führungsgruppe.
Zum ersten Einsatz wurde die Feuerwehr Herdecke gegen 07:17 Uhr des 13. November 2010 gerufen. Seitdem mussten 28 Einsätze abgearbeitet werden.
Unter anderem stand ein kompletter Hof in der Voßkuhle unter Wasser. Der dort entlang fließende Selmkebach führte so viel Wasser, dass der Bachlauf das Wasser nicht mehr fassen konnte. Das überfließende Wasser sammelte sich auf einem Hof mit vier Häusern und setzte die Keller unter Wasser. Nur mit einem massiven Einsatz von Tauchpumpen konnten die Wassermassen vom Hof und aus den Kellern der Häuser abgepumpt werden. Mit Sandsäcken wurden die Häuser vor weiteren Überschwemmungen geschützt. Weiterhin war das Bachviertel durch das Hochwasser gefährdet. Hier wurden mit Unterstützung des THW und einer Gruppe der Feuerwehr Gevelsberg Sandsäcke und Holzbohlen zum Schutz der Häuser angebracht. An der Hauptstraße muss der Herdecker Bach durch eine Engstelle fließen. Dort drohte auf Grund der hohen Strömungsgeschwindigkeiten eine Steinmauer, die den Bach begrenzt, weggespült zu werden. Durch diese Wand wird allerdings auch ein Haus gestützt. Mit der Schaufel eines Baggers wurde die Wand zunächst gehalten. Anschließend wurden Spundwände eingesetzt, die die Mauer und damit das angrenzende Haus stützen sollen. Neben der Feuerwehr Herdecke waren hier auch Kräfte der Feuerwehr Dortmund eingesetzt. Neben der Abarbeitung der Einsätze musste das Einsatzpersonal der Feuerwehr Herdecke auch am eigenen Gebäude tätig werden. Der Herdecker Bach läuft hinter der Feuerwache her. Auch hier war der Wasserstand so hoch, dass die Feuerwache mit Sandsäcken geschützt werden musste. Außerdem wurden vorsorglich weitere Maßnahmen ergriffen: Die TBH befüllten Sandsäcke und brachten diese zur Feuerwache. Bei einem lokalen Baustoffhandel wurden weitere Holzspundwände beschafft. Es ist nicht auszuschließen, dass in der Nacht weiterer Regen fällt und die Einsatzkräfte der Feuerwehr wieder vermehrt ausrücken müssen. Zwischenzeitlich waren insgesamt zwei Hilfeleistungszüge der Feuerwehr Herdecke, zwei Hilfeleistungszüge der Feuerwehr Dortmund, eine Gruppe der Feuerwehr Gevelsberg sowie eine Gruppe des THW Wetter/Herdecke im Einsatz. An der Wache wurde ein Lagezentrum aus Kräften der Feuerwehr und der Verwaltung gebildet. Gegen 15:30 Uhr konnte der Kräfteansatz auf die zwei Hilfeleistungszüge der Feuerwehr Herdecke zurückgefahren werden. Der Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm und die Bürgermeisterin Katja Strauß-Köster machten sich persönlich ein Bild von der Lage. Während den Unwettereinsätzen wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Herdecke auch zu einem Brandmeldealarm bei einem Industriebetrieb an der Breddestraße gerufen. Die Anlage hatte vermutlich auf Grund eines technischen Defekts ausgelöst. Als dies durch den Einsatzleiter festgestellt wurde, wurde der Einsatz abgebrochen.
Kunst ist das Leben aus den Augen des Künstlers gesehen. - Rechtschreibfehler sind lediglich Special Effects meiner Tastatur... Meine Webvisitenkarte und eine Übersicht meiner Projekte: www.798.at
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