Seit Tagen werden weite Teile Südostasiens von heftigen Regenfällen heimgesucht. In Thailand sind inzwischen sechs Millionen Menschen von den schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten betroffen, mehr als 120 Menschen haben in den Fluten ihr Leben verloren. In Malaysia starb auch eine Frau aus Deutschland.
Kuala Lumpur - Die Leiche der 64-Jährigen sei in der Nähe ihres Hauses gefunden worden. Dies teilte die Polizei im nördlichen Bundesstaat Kedah am Donnerstag mit. Einem Zeitungsbericht zufolge war die Deutsche am Mittwoch ins Wasser gefallen und kurze Zeit später als vermisst gemeldet worden. Sie lebte in dem südostasiatischen Land mit ihrem Sohn und dessen malaysischer Frau.
Seit Tagen herrscht im Norden des Landes Ausnahmezustand. Wegen der Überschwemmungen in den Bundesstaaten Perlis, Kedah und Kelantan mussten laut einem Bericht der Zeitung "New Straits Times" bereits mehr als 41.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Am Dienstag war ein 13-jähriger Junge im Hochwasser ertrunken.
Auch im angrenzenden Thailand sind durch anhaltende Regenfälle viele Flüsse über die Ufer getreten und Städte überflutet. Es sind die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Laut Katastrophenschutzbehörde sind mittlerweile fast sechs Millionen Menschen im ganzen Land betroffen. Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf mehr als 120 an. Rund 100 ausländische Touristen sitzen weiter in ihren Hotels fest.
Wie die Behörden mitteilten, kamen im benachbarten Indonesien nach starken Regenfällen mindestens 15 Menschen ums Leben. Sie wurden vom raschen Anstieg des Wasserpegels überrascht. Rund 200 Dorfbewohner konnten ihre Häuser noch rechtzeitig verlassen und sich in höher gelegenen Gebieten in Sicherheit bringen.
Zitat Fast hundert Tote bei Überschwemmungen in Südostasien
Weite Teile Sri Lankas und der Philippinen stehen nach tagelangen Regenfällen unter Wasser. Fast hundert Menschen starben, Hunderttausende sind auf der Flucht. An manchen Stellen erreichten die Fluten bis zu 2,40 Meter.
Manila/Colombo - Seit Wochen leiden die Philippinen inzwischen unter heftigen Regenfällen, die Behörden melden zahlreiche Verletzte und Tote. 89 Menschen ertranken bislang in den Fluten oder wurden von Schlammlawinen begraben. Zuletzt starben elf Menschen aus Provinzen südlich von Surigao, wie die örtliche Zivilschutzbehörde am Freitag mitteilte. Ein Mann sei davongespült worden, als er einen Fluss durchqueren wollte.
In der Stadt Jolo, rund tausend Kilometer südlich der Hauptstadt Manila, erfassten die Fluten fünf weitere Menschen, darunter zwei Kinder. Auch die Behörden in der Provinz Compostela berichteten von zwei Ertrunkenen. Das Wasser stehe an manchen Stellen bis zu 2,40 Meter höher als gewöhnlich.
"Das ist das erste Mal, dass ich eine Flut dieser Art erlebe", sagte Jolos Bürgermeister Hissin Amin. Seit Dezember haben mehr als zwei Millionen Menschen infolge der Unwetter auf den Philippinen ihre Unterkunft verloren. Die Schäden an der Infrastruktur und in der Landwirtschaft werden inzwischen auf fast 50 Millionen Dollar geschätzt.
Sri Lanka: Eine Viertelmillion flieht vor den Fluten
Tagelange Überschwemmungen und Erdrutsche vertrieben Hunderttausende Menschen in Sri Lanka. Mehr als eine Viertelmillion war im Norden und Osten des Inselstaates auf der Flucht. Zehntausende Bewohner hätten in 322 Notunterkünften Zuflucht gesucht, teilte die Katastrophenschutzbehörde am Freitag in Colombo mit.
In den Fluten hätten bereits fünf Menschen ihr Leben verloren, zwei würden noch vermisst. Auch die wirtschaftlichen Schäden seien enorm, da die Fluten viele Reis- und Gemüsefelder zerstört hätten.
Erst vor wenigen Wochen hatte die Region unter Wasser gestanden. Rund eine Million Menschen waren von ihnen betroffen. Nach offiziellen Angaben starben Anfang Januar mindestens 43 Menschen in den Wassermassen.
Zitat Sri Lanka: Eine Million Menschen flüchten vor Flut
COLOMBO. Die schweren Überschwemmungen in Sri Lanka haben innerhalb von zwei Tagen rund 750.000 weitere Menschen vertrieben. Wie der Katastrophenschutz des Inselstaates am Sonntag mitteilte, stieg damit die Zahl der Flüchtlinge im Norden und Osten des Landes auf mehr als ein Million.
Etwa ein Viertel von ihnen sei in Auffanglagern der Regierung untergebracht. Die übrigen hätten bei Verwandten, Freunden oder in Tempeln Zuflucht gesucht.
Den Angaben zufolge ertranken bisher mindestens 13 Menschen in den Fluten. Riesige Anbauflächen für Reis und Gemüse sowie zahlreiche Städte und Dörfer in der Region sind überschwemmt. Meteorologen haben auch für die nächsten Tage heftige Regenfälle vorausgesagt.
Erst vor wenigen Wochen standen weite Teile im Norden und Osten Sri Lankas unter Wasser. Nach offiziellen Angaben forderten die Überschwemmungen Anfang Jänner mindestens 43 Menschenleben. Mehr als eine Million Menschen waren davon betroffen.
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