Ja das Forecast ist wohl nötig, obwohl Dezember mittlerweile ist.
(c) Hans-Jürgen Pross - Forecast - Ausgegeben am 30.11.2009 um 02:05 - Gültig ab 8 Uhr bis 6 Uhr Früh Dienstag
LEVEL 1: Geringe Unwettergefahr ab 25% LEVEL 2: Erhöhte Unwettergefahr ab 45 % LEVEL 3: Hohe Unwettergefahr ab 65 % LEVEL 4: Sehr Hohe Unwettergefahr ab 85%
Also diese Lage ist wirklich nicht übel für Dezember es sieht folgendermaßen aus an der Vorderseite einer atlantischen Kaltfront liegt Österreich in einer nun schon seit Wochen andauernden föhnigen und für die Jahreszeit sehr warmen Südwestströmung, mit der nun auch feuchte Mittelmeerluft (zum teil nochmals sogar labile Luftmassen von der Adria mit 400 J/kg bis Bad Radkersburg mit knapp 100J/kg) gegen die Alpensüdseite gesteuert wird. Die Kaltfront greift in den Morgenstunden auf Vorarlberg über und zieht durch die recht stürmische Südföhnströmung nur sehr langsam nach Osten weiter. Gegen Abend sollte sie etwa auf einer Linie von Linz - Graz stehen. Im Zuge dieser Front entstehen dadurch wieder enorme Hebungsprozesse über dem friaulischen Gebirge sowie dem Adria Bereich. Dadurch entwickelt sich spätestens ab Mittag zusätzlich ein Tiefdruckgebiet über Oberitalien sodass man vor allem in Osttirol und Kärnten bereits mit heftigen Niederschlägen rechnen muss. Achtung die Schneefallgrenze pendelt anfangs zwar noch etwas über 1200m sinkt aber spätestens mit dem immer heftiger werdenden Stauniederschlägen am Nachmittag bereits bis in höher gelegene Täler. (etwa bis auf 700m) Darunter könnten aber auch die hohen Regenmengen lokal zu Übeschwemmungen führen. (Flash Flooding) Generell könnte es aber wieder im Raum Lesachtal und Hermagor sowie letztes Jahr gut 30-60 cm Neuschnee geben, dies natürlich zu erheblichen Behinderungen führen würde. In Vorarlberg und Tirol dürfte es am Abend auch bis ganz herunter schneien wobei die Niederschläge dann nicht mehr so enorm sein werden. Anders wieder mal der Osten und Süden Österreichs der Tag beginnt bereits sehr stürmisch und es kann verbreitet Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h bis ins Tal geben. Dennoch sollte vom Wiener Raum bis in die südliche Steiermark der Sonne noch Platz gemacht werden. Gegen Abend und in der Nacht erfolgt dann in diesen Gebieten aber der Kaltfrontdurchgang mit Aufprall auf die feucht föhnig warmen Mittelmeerluftmassen im Südosten Österreichs. Da sich verschiedene Faktoren hier bei Frontdurchgang recht gut überlappen (Low Level Shear (bodennahe Winde bei einem Durschnitt von 30 km/h), starke Höhenwinde (30-40 Knoten), Taupunkte von 10 Grad, Temperaturen zwischen 11 und 14 Grad, Hebung, mäßiger CAPE 100J/kg) sind auch nochmals Gewitter mit heftigen Sturmböen im Bereich der Grenze zu Slowenien über Bad Radkersburg oder Murska Sobota in der Nacht auf Dienstag nicht ausgeschlossen. Sollten sich wirklich Gewitter bilden besteht zudem auch die Gefahr eines Tornados, da die wichtigsten Zutaten dafür gegeben wären. Die große Frage wird eben sein ob es tatsächlich nochmal ausreicht für Konvektion. Am Dienstag sollte sich das Wetter im Laufe des Tages wieder beruhigen.
PS: Das Wort Gewitter traut sich übrigens niemand anderer Wetterdienste in diesem Bereich wo ich ein Level 2 (Südosten) hab in den Mund nehmen, dennoch sollte es erwähnt werden. Weil die Chance gegeben ist. Alles weitere diskutieren wir im heutigem Thread weiter würde ich sagen...
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
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