nachträglich erlaube ich mir von Manfred aus seinem Blog wieder was dranzuhängen bezüglich der Gewitterlage am Christtag.
Zitat Samstag, 26. Dezember 2009
Gewitter am Christtag
Hallo,
nicht ganz unerwartet kam es am Christtag in Teilen der Steiermark und des Südburgenlandes zu ungewöhnlich kräftigen Gewittern - zumindest für die Jahreszeit. Nicht ganz unerwartet deswegen, weil ich in Zusammenarbeit mit den Kollegen auch eine entsprechende Vorwarnung auf der Unwetterzentrale abgesetzt habe.Die Vorhersage der Chase-Partner war ganz ähnlich.
Warum denn eigentlich konnte das mitten im Hochwinter passieren ?
Na ja an der Vorderseite des Ei's über Norddeutschland kam vor der Kaltfront des Tiefs, tw. auch mit föhniger Unterstützung ungewöhnlich milde und auch feuchte Adrialuft in den Osten und Südosten Österreichs. Temperaturen bis 16 Grad und Taupunkte tw. über 10 Grad entsprechen da schon einem Setup wie man es bei Aprilgewittern finden kann. Zudem war die Luft aufgrund des tiefen Potentials in höheren Luftschichten (zyklonaler Einfluß) hochreichend instabil. Alles was es brauchte um diese brisante Mischung auszulösen war eine Kaltfront, die am Nachmittag des Christages auf den Südosten Österreichs übergriff. Es kam zu den erwarteten markanten Gewittern, weit weg vom Sommerunwettern, wie ich aber lese mit einzelnen Anzeichen bzw. Merkmalen von Schwergewittern versehen.
Cape steht für convective available potential energy und ist eine Maßzahl für die Energie, die in der Atmosphöre vorhanden ist. Der LI ist eine ähnlich Zahl und markiert die Möglichkeit der Luft großräumig aufzusteigen. Man sieht erhöhte CAPE Werte gegen Mittag des 25.12 und auch der LI geht unter 0, also von einzelnen Gewittern war auszugehen
Hier nur die Wolke-Bodenblitze. Man sieht aus dem Verhältnis dass nahezu alle Blitze von der Wolke zum Boden gingen und nur wenige Wolke-Wolke Blitze auftraten. Bei richtigen Schwergewittern wäre es ausgeglichen bzw. je schwerer das Gewitter desto mehr überwiegen die Wolkenblitze gegenüber den Erdblitzen... aber mit schweren Unwettern hatte ja auch keiner gerechnet, obwohl die hier dargestellten unter Anbetracht der Jahreszeit wirklich nicht ohne waren.
Gruß
MS
Eingestellt von MSsolar um 11:07
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
auch in der neuen Woche hat uns der Atlantik fest im Griff.. zumindest was das Wetter betrifft. Die Situation, wie sich jetzt darstellt ist uns nicht unbekannt. Erneut hat sich sehr weit südlich auf dem Atlantik ein Orkantief gebildet, das an seiner Vorderseite allmählich wieder Luftmassen subtropischen Ursprung zu schaufeln beginnt. Und diese Luftmasse hat es in sich, so werden wir in einigen Teilen Europas auch in den nächsten Tagen mit einem ausgesprochen frühlingshaften Phänomen zu tun haben, nämlich Gewittern.
Den Anfang macht hierbei Portugal, das sich am heutigen Montag auf einige recht heftige Exemplare einstellen muss. Die Warmfront, hinter der die gewitterträchtige Luftmasse einfließt erreicht am Dienstag Westfrankreich und den Ärmelkanal. Am Mittwoch sind Ostfrankreich und die Alpen dran, möglicherweise auch der Ostalpenraum.
Der Durchzug der Warmfront selbst im Lauf des Dienstags wird bei uns recht klassisch verlaufen, es zieht zunächst in hohen Schichten zu, von Südwesten her setzt etwas Regen ein, wobei die Schneefallgrenze vor allem Richtung der inneralpinen Becken auch noch in den Tälern liegen kann. Bis Mitternacht ist die Erwärmung dann im Wesentlichen abgeschlossen.
Am Mittwoch gehts dann wechselhaft zu, im Warmsektor des Tiefs können sich bei uns einige Schauer bilden, Richtung Südburgenland vielleicht auch einzelne Gewitter, jedoch mit geringerer Wahrscheinlichkeit als am Christtag. Dazu gibts lebhaften, teils föhnigen Südwest- bis Südwind.
Der Donnerstag dann mit Westwind etwas kühler, aber immer noch vergleichsweise mild. Eine südlich der Alpen durchziehende Welle kann die Sylvesternacht dann aber in weiten Teilen des Landes recht nass gestalten, da dreht der Wind dann vermutlich auch auf Nord und es beginnt abzukühlen. Die Schneefallgrenze sinkt im Lauf der Nacht auch langsam gegen 1200m.
Wer aber meint, das läute eine nachhaltige Abkühlung ein, ist wahrscheinlich auf dem falschen Dampfer. Das Zentrum der Tiefdrucktätigkeit bleibt auch in den ersten Tagen des Jahres 2010 über dem Mittelatlantik und damit bleibt es auch bei uns verhältnismäßig mild. Ich richte in diesen Tagen aber mein Augenmerk auf einen Trogvorstoß über Nordosteuropa und überhaupt eine ganz kleine Westwertsverschiebung der langen Wellen über dem Atlantik. Sollte diese in kommenden Modelläufen noch ausgeprägter sein, besteht die Chance, dass wir vom Atlantik abgeschnitten werden und wieder der Kältepol über dem Eismeer das Wetter bei uns bestimmt. So wie ich das sehe kann das aber im Moment frühestens am dem 3/4.1 geschehen und ist auch aufgrund des langen Vorhersagezeitraumes denkbar unwahrscheinlich... aber nicht unmöglich.
LG
MS
Eingestellt von MSsolar um 05:01 0 Kommentare
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
Derzeit siehts danach aus dass sich konvektives (Gewitter) zumeist auserhalb von Österreich wie in Teilen Ungarns und Sloweniens am 30. oder auch 31.12 abspielen wird. Stärkere Regen oder auch Schneeschauer sind aber auch im Südosten Österreichs natürlich zu erwarten.
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
ja vollkommen richtig.Es scheint wohl so zu sein, dass sich die Warmluft diesmal aufgrund der niedrigeren Windgeschwindigkeiten nicht voll sondern nur halb durchsetzen kann. Dazu ist auch das Höhenforcing mittlerweile einigermaßen lasch, so dass man aus heutiger Sicht nicht mehr mit spektakulärem rechnen kann.
Leider sind auch die Aussichten, nach Wahrscheinlichkeiten gewichtet, für die nächste Woche einigermaßen langweilig und ich habe es langsam satt, die unwahrscheinlichere Lösung (Tiefs bleiben im Süden der Alpen) zu favorisieren und mich auf die Mehrzahl der Ensembles als Hoffnungsschimmer auszureden ;)
Mal schauen. Ich hatte heute einen wunderschönen Hochsommertag mit bis zu 37° in der City, am Pazifik wars mit Seewind etwas kälter, wer will kann die 2 Fotos unter
Von Anfang an ein langweiliger Winter ohne wirkliche Höhepunkte heuer ... abgesehen von den Gewittern, wobei die ja nicht gerade wintertypisch sind :( "Die Hoffnung stirbt zuletzt" kann ich langsam auch schon nichtmehr hören, aber anders gehts e nicht. Positiv denken ist angesagt, auch wenns mitlerweile doch schwer fällt!
@Manfred: die Fotos lassen wiedermal Urlaubsstimmung aufkommen ... Danke für die Links! und schönen Tag!
ich kann mir nicht vorstellen dass es bei uns hier im südosten irgendwelche ereignisse bis auf regen geben wird... für mich sieht es bei den wettervorhersagen a bissl zkalt für die ganze geschichte aus...
derzeit hat es bei uns 5 grad und es ist ganz leicht bewölkt
sodale, ich erlaube mir wieder Manfred. Finde ich übrigens super immer wieder deine beinahe alle 2 täglichen Einschätzungen.
Zitat Mittwoch, 30. Dezember 2009
Vorschau erste Tage 2010 Hallo,
da sich Sylvester nähert ist es ein nicht ungeeigneter Zeitpunkt sich mit der Großwetterlage in den ersten Tagen des Jahres 2010 auseinanderzusetzen. Und das wird schwierig, da ich mich bei meiner Prognose aufgrund der Konstellation, die sich da abzeichnet, ordentlich in die Nesseln setzen kann. Das Gute ist, da dies ein privater Blog ist, kann mich auch keiner dafür verklagen bzw belangen ;)
Der wesentliche Trend lässt sich so zusammenfassen, dass sich die Frontalzone, und damit die Tiefdrucktätigkeit ab Freitag wieder südlich der Alpen befindet. Hinter dem Tief, das in der Sylvesternacht durchzieht, und diese vor allem im Süden und Osten auch nass gestalten kann, dreht der Wind auf Nord bis Nordwest und es kühlt ab .. allerdings vergleichsweise langsam. Es wird zumindest bis in die Nacht auf Samstag dauern, bis die Schneefallgrenze in die Niederungen sinkt. Die Täler Westösterreichs sind mit ein paar Flocken schon im Lauf des Freitags dran.
Was dann kommt ist Nordstau, der vor allem den Schigebieten zwischen dem Bregenzerwald und dem Mostviertel bis Sonntag einige cm Neuschnee bringen kann. Im Flachland des Ostens bleibts bei ein paar Schauern, der Süden kriegt so gut wie nix ab. Die Temperaturen gestalten sich mit Werten um 0 Grad in den Niederungen und mäßigem Frost in den höheren Tallagen einigermaßen winterlich.
Am Montag beruhigt sich das Wetter mit Zwischenhocheinfluß aus Westen wieder deutlich. Dann wird es aber haarig.
Die Tiefs beginnen sich ab Montag in allen mir zur Verfügung stehenden Modellen wieder im Südwesten zu scharen, wie wir es in den letzten Wochen imm wieder hatten. Nach dem Europäischen Modell schaffen diese rasch den Sprung nach Norden über die Alpen, es würde in allen Höhen durchgreifend milder werden und auch der weitere Trend würde ziemlich unwinterlich sein.
Anders die Amerikaner. Die simulieren, dass sich die Luftmassengrenze GENAU über den Alpen ausbildet, mit Kaltluft im Norden und Warmluft im Süden der Alpen. Je nach genauer Lage der Grenze kann das recht schneereich ausfallen. Dabei zeigt der Blick auf die Ensembles des Modells, das der operationelle Lauf einer der wärmsten ist, dass also die Lösungen, bei denen die LMG knapp südlich der Alpen zu liegen kommt, durchaus einiges an Wahrscheinlichkeit hätten.
Es ist also wieder einmal so, dass man mit wahrscheinlich erst zu Neujahr mit größerer Sicherheit sagen wird können wie der Rest der Weihnachtsferien, so einer der Leser und Leserinnen solche überhaupt hat, verlaufen wird.
Lg
MS
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
Ähnliche Themen
31.01.2010
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!