Da sich über Bayern durch den Saharasand und der Anfeuchtung in höheren Schichten schon vermehrt Bewölkung bildete, ging die Chasingroute in den Osten. Da wir es mit einer verwellenden Kaltfront zu tun hatten und die Konvergenzen bzw. Hebungen außerhalb des Berg- & Hügellandes relativ schwach waren, ketteten sich die Gewitterzellen nur so im hügeligen Gebiet. Da ich in diesem Gebiet ein Nackerpatzi bin was die Chasingorographie im Waldviertel betrifft, wurde ich dankenswerterweise vom Hans Jürgen Pross herum dirigiert!
Die Chasingroute
In Horn angekommen sah die Wetterlage wie folgt aus: Im Aufwindbereich hing noch ein bisschen Gewölk herunter, weil sich eine südlichere Gewitterzelle versuchte dranzuhängen.
Kurz vor Mödring hatten sich die Gewitterzellen bereits vereint und ein langer Niederschlagsvorhang bildete sich.
Von Mödring ging es weiter durch eine lange Schlucht und es war wie in einem nimmer enden wollenden Dschungel! In Pernegg rausgekommen bot mich eine richtiges Schauspiel. Rechts oberhalb der Kirche bildete sich eine Wallcloud
Die Wallcoud war nicht wirklich lange vorhanden aber die Mesozyklone rotierte weiterhin stark.
Die labile Luft wurde regelrecht eingesaugt vom Aufwind
Bei der Mesyzyklone ging es turbulent zu, wie man am Bild erkennt!
Kurz vor Gars am Kamp konnte ich wieder eine Wallcloudbildung beobachten. Während der Fahrt dorthin fielen vom Aufwindfeld bereits vereinzelt Hagelkörner mit 2-3cm Durchmesser herab. Auf ging es weiter südöstlicher, da entwickelte sich bereits eine neues kräftiges Gewitter und da die SZ nach Tschechien abhaute.
Top Bericht Lukas mit guten Beschreibungen & super Bildern.
Beim nächsten mal bist dann auch kein Nackerpatzi mehr in der Gegend, hehe. Spiele aber sonst gerne SZ-Navi, also gerne wieder.
PS: Vom Winkel & der Position müsste es doch perfekt gepasst haben, im Raum Horn. Würde mich interessieren wie es an gleicher Stelle 30-50 Minuten früher ausgesehen hat. (also bevor die SZ zum Aasgeier wurde)
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
Die HP Superzelle war doch ein größeres Kaliber, als ich normal so gewohnt bin seit meiner Chasingkarriere in den letzten Jahren in OÖ! Erlebt habe ich schon viele heftige SZ und Squallines in OÖ, nur leider von zuhause aus. Die Kunst im Chasing liegt daran, immer nahe im Aufwindbereich der Gewitterzelle zu bleiben und nie in den Kern zu kommen. Das erfordert viel Mut und Erfahrung. Solche Chasing sollte man möglichst nie alleine absolvieren, weil z.B. 4 Augen mehr sehen als 2.
Ich musste auch eine Kehrtwende kurz vor einem langen Waldstück machen, da hier bereits die trockenen Abwinde (Downburst) die Äste und Bäume umherwirbelte. Was zum Schluss auch eine richtige Entscheidung war, weil im Kern fielen z.B. Hagelgeschosse um die 5-6cm.