Beginnene nun mal diesen Schadensbericht zum Fall vom Sonntag dem 13.09.2009 wo es ja eine rotierende Wallcloud genau über Kranach gab und ich am Boden am 15.09.2009 einige interessante frische Waldschäden gefunden habe.
Rotierende Wallcloud (13.09.2009) Richtung Nordwesten (Kranach, Gamlitz) Uhrzeit 16:39
Zu diesem Zeitpunkt rief ich auch Salvi an der auch gleich rauswarnte = mit viel Phantasie ist auch hier am gezoomten Bild ganz rechts was zu erkennen... obwohls von der Position und wenn man die Wallcloud nun am Foto betrachtet eher untypisch erscheint.
A= Ort "Kranach bei Gamlitz" über diesen Ort gabs die Schäden. Oranger Punkt= Mein Standort
zuvor das Radarecho von 16:00 mit leichtem Bow Echo was bedeutet das die Zelle du diesem Zeitpunkt bereits Rotation aufwies.
+ das Radarecho von 16:40 und wie man sieht total überlappend mit dem Schadensort Kranach.
Nun aber zur Fallstudie:
Es gibt 3 frische Hauptschneisen und nach kurzer Befragung eines Einheimischen konnte man sicherstellen dass diese Schäden vom 13.09.2009 sind. Für mich ein mehr als interessantes Muster. Auf dem ersten Blick sieht es mehr nach Downburst aus, aber ich denke dieses Urteil wäre zu voreilig. Wenns ein Tornado war wollen wir diesen doch nicht davon kommen lassen. Oder?
So nun zu denn Schneisen: Punkt 1
Bereits am Waldrand gings los...
Übrigens diese Fotos wurden erst 10 Tage später nach dem Ereignis aufgenommen.
weiter gings ins Waldinnere...
[[File:16.jpg|none|1024px|768px]]
hier zu sehen eine dicke entwurzelte Buche mit einem Durchmesser von mehr als 50cm.
starkes T2 Indiz.
reihenweise lagen hier sehr junge und starke Buchen am Boden.
aber auf sehr engem Raum.
einfach beeindruckend welche Kraft ihrer extrem konzentriert auf eine Linie zuschlug.
weiter dem Hang entlang diese Bilder.
weiter unten wieder deutlich weniger Schäden, aber dennoch gabs noch welche...
sowie hier wieder eine Buche die wieder hinauf des Hanges liegt.
auf dem Weg zum Punkt mit Schäden lagen am Rand wieder Bäume in eine komplett andere Richtung entwurzelt.
...
Es ging weiter zur nächsten Schneise Punkt 2:
nur ein kleines Stück entfernt ein gerader Strich dem Berg hinab.
und noch ein Blick hinauf.
Gleich weiter zu Hauptschadensstelle: Punkt 3
wo die Bäume z.b wieder hinauf lagen. ^^ also solche Merkmal sind doch sehr interessant.
bei diesem Baum wurde die Äste regelrecht zerfetzt, natürlich wurde dieser Baum auch teilweise schon zurecht geschnitten nachdem dieser auf der Straße gelegen haben dürfte.
heftig.
hier ein absolut derbes Muster.
hier zu sehen auch leichte Cut Offs
Dieses Foto zeigt auch klar das es hier gewirbelt hat meiner Meinung. Die Bäume sind in alle Richtungen entwurzelt.
Mikadospiel
hier zu sehen der äußerste Rand des Punkt 3s.
weiter links kein einziger Baum gefallen.
und wieder leichte cut Offs erkennbar.
und als letztes gabs 15 Meter weiter vorne noch einen geworfenen Baum.
Mein Fazit: Wahrscheinlicher Tornado F1 T2 - Aufgrund der extrem schmalen Schadensspuren im Wald diese aber recht dich einander liegen ( Gesamtlänge etwa 500 Meter) schließe ich auf einen schwachen F1 Tornado der sich durch denn Wald quasi getänzelt hat. Ein Downburst halte ich deswegen für unwahrscheinlich nachdem es nie wirklich klar auf einne Burst bei der Schadenserkundung hingedeutet hat und auch die Schneisen dafür einfach zu schmal sind. In Betracht nun genommen mit der markanten Wallcloud und des verdächtigem Bildes nur noch ein T-Fall wahrscheinlicher. -
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
Übrigens egal was sich hier nun genau noch herrausstellt ob Downburst oder Tornado (tendiere eher zu T) auf jeden Fall haben wir Warnungsmässig TOP reagiert. Zitat aus dem Warnforum vom 13.09.2009: Warnungsupdate 16:39
In der gesamten Südsteiermark besteht erhöhte Unwettergefahr, eine Wallcloud wurde bereits gesichtet! Besonders gefährlich können heftige Windböen im Zuge von starken Fallwinden sein, Vorsicht ist geboten!
und etwa zu genau dieser Zeit dürfte es auch die Schneise gezogen haben.
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
Auch in diesem Fall hat mir Herr Martin Hubrig bereits geantwortet, leider bleibt dieser derzeit noch immer offen da ich ihn erst abschließen werde nach der Hinzufügung einer Fallrichtungsdoku zu Beginn der Schneise. Sollten sich keine neuen Erkenntnisse dadurch mehr ergeben werden wir ihn leider ungeklärt schließen müssen.
Zitat von Martin HubrigHallo Hansi,
leider kann ich hier keine sichere Aussage ob Downburst- oder Tornadoschäden treffen. Die Schadensmuster sind leider nicht immer eindeutig. Was mir hier gegen Tornado spricht sind die immer wieder etwas verstreut auftretenden Schäden. So ganz schmal scheinen die Schneisen nicht zu sein.
Hier 2 Beispielsbilder, die ich eher Downburstschäden zuordne:
Viele Abweichungen der Fallrichtungen sind m. M. nach geländebedingt, wie z.B. hier:
Das Gelände ist recht reliefiert, was lokale, kleinräumige Ablenkungen insbesondere sowieso schon kleinräumiger und nicht immer homogener Windfelder wie bei Microbursts zur Folge hat.
Tornadoverdächtig finde ich allerdings die ersten 3 Bilder, z.B. dieses, weil hier eine Baumkrone entgegen den Fallrichtungen der dahinter liegenden Bäume liegt.
Doch ohne das weiter Umfeld zu kennen, kann man anhand dieses und der beiden weiteren Bildern nicht sicher einen Tornado ableiten. Möglicherweise hätte hier ein Dokumentation der Fallrichtungen auf einer Kartenskizze – dazu hätten wenige 100 m Schneisenlänge ausgereicht - Klarheit gebracht. Doch als Außenstehender das an Bildern, die die Situation nur fragmentarisch wiedergibt, dingfest zu machen, halte ich hier nicht für seriös (da auf den Bildern jeweils zu wenig erkennbar). Von daher sollte dieser Fall (leider) nur als T-Verdacht geführt werden.
Hier sind keine Sturmschäden zu sehen:
Die Lärche hatte diese Äste bereits vorher auf natürliche Weise verloren (weil dort lange Zeit durch den Bestand abgedunkel) und der Buchenast sieht so aus, als ob dieser bereits vor dem Ereignis trocken war.
Die max. Intensität stufe ich hier in T3, mit Tendenz zu T4 ein. Sicher sind einige starke Buchen geworfen oder gebrochen. Aber die Bäume sind recht hoch, besser gesagt haben ein hohes h/d Verhältnis und sind daher etwas sturmanfällig. Es sind auch Zwiesel und teils welche mit (Wurzel)Fäulen dabei. Und man darf den Dominoeffekt nicht vergessen. Windlast + Last des dagegen drückenden Baumes. Und die teils steilen Standorte bieten, wenn das Substrat locker und nicht aus massiv anstehendem Gestein ist, keinen optimalen Halt, weil eben locker und geologisch instabil.
Viele Grüße, Martin
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
Beeindruckende Fotos, aber ich vermute, dass es ein ungeklärter Verdachtsfall bleiben wird, wie Hansi es schon erwähnt hat. Herzlichen Danke auch an Herrn Martin Hubrig, dass er sich Zeit für eine Analyse genommen hat!
auch hier hat sich Herr Alois M. Holzer zu Wort gemeldet und ich denke ich werde da nochmal eine genaue Karte nun auch zeichnen.
Zitat Hallo Hans!
Endlich komme ich dazu die liegen gebliebenen Emails aus dem Vorjahr aufzuarbeiten. Sorry, aber lieber später, und dafür genauer.
Also, ich habe einen gewissen Verdacht. Dazu würde ich aber bitte noch folgende Infos auf deiner tollen Kartendarstellung benötigen, und zwar Pfeile bei jedem von dir eingezeichneten Baum, wie er gefallen ist. Anhand deiner Striche allein kann man das nicht eindeutig genug erkennen, da er ja in beide Richtungen gefallen sein kann. Also falls Du noch Zeit und Lust darauf hast (und vor allem die Infos dazu aufgehoben), zeichne doch bitte bei jedem – den Pfeil <- oder -> dazu. Weißt du, was ich meine?
Es würde mich auch noch interessieren, wo diese beiden Fotos genau gemacht wurden, und in welche Blickrichtung auf der Karte (bitte einzeichnen!).
Wie schon Martin geschrieben hat, ist es sehr erschwerend, dass es sich um ein eher steiles und noch dazu von Gräben durchzogenes Gelände handelt, weil hier auch beim gutmütigsten Geradeauswind laufend Wirbel entstehen können. Aber vielleicht können wir das Geheimnis doch lüften …
LG
Alois
PS.: Ich bin sehr froh, dass ihr so vorsichtig an solche Fälle herangeht! So etwas ist selbst für Leute, die es schon oft gemacht haben eine Herausforderung. Ideal wäre es immer schon bei der Schadensaufnahme eine Skizze zu machen, wie genau die Fallrichtung der Bäume war, wo du die Fotos in welche Richtung aufnimmst, und sonstige wichtige Dinge. Das hilft dann später sehr bei der Analyse. Am besten nimmt man dazu nicht nur Stift und eine ausgedruckte Karte mit, sondern auch einen Kompass, weil man sich im Gelände sehr leicht mit den Richtungen irrt.
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
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