Wie immer haben unsere Schweizer Wetterfreunde vom Verein "Metheo" die kommende Wetterentwicklung in Mitteleuropa sehr einfach & gut erklärt & ebenso wie von mir des öfteren diese Tage schon angedeutet befinden wir uns derzeit zwar in einer recht markanten Nordost bzw. Nordströmung mit ein paar Schneeflocken sowie da und dort auch bisschen mehr Schnee, jedoch ohne langfristige winterliche Auswirkungen. Somit dürfte die aktuell kalte Periode wohl eher weniger in Erinnerung bleiben was den Winter 2010/2011 betrifft, vor allem deswegen weil sich der milde & vorfrühlingshafte Wettercharakter (vor allem bezogen nun auf die ersten 2 Jännerwochen) wohl spätestens Anfang Februar schon wieder fortsetzen könnte.
Der Westdrift wird NICHT mehr zum erliegen kommen und genau dies habe ich befürchtet nach vielen arktischen Outbreaks & einer permanenten Störung des Polarwirbels (dieser viel zu spät in den Wintermodus nun im Jänner geschaltet hat & nun eher das Gegenteil von Winter zukünftig bewirken wird) im November & Dezember kann sich eventuell nun im Februar schon der Frühling (Anfang Jänner waren die Weichen schon erstmals auf Frühling gestellt, wie gesagt die derzeitige Periode unterbricht diesen Vorgang im Grunde nur) durchsetzen.
Was würde sowas für unser mitteleuropäisches Wetter bedeuten? Bei permanent föhnigen Südwesteinfluß kann man vorwiegend mit überdurchschnittlich warmen aber auch sehr feuchten Perioden rechnen. Also viel Niederschlag & auch Sturmtiefs können so wieder eher auftreten als bei einer Nordost bis Nordwestkonstellation. Man darf gespannt sein.
anbei nun aber der Beitrag von "Metheo"
Zitat Letzte Aktualisierung: 23. Januar 2011
Winterliche Trockenheit macht sich breit
Der Winter ist mit etwas Schnee und Kälte zurückgekehrt. Das grosse Wärmeplus wird aber nur langsam abgebaut und so dürfte der 1. Monat des neuen Jahres unter dem Strich übertemperiert in die Statistik eingehen. Am Ende des zweiten Januardrittels gab es noch einen Wärmeüberschuss von mehr als 2,5 Grad. Der Januar war bisher zudem sonniger als normal und zu trocken. Die Trockenheit wird sich weiter verschärfen.
Wetterlage
Ein mächtiges Hochdruckgebiet liegt stationär über Grossbritannien und blockiert die Grosswetterlage im europäischen Raum. Auf der Vorderseite wandert im Laufe der Woche ein Tief von Skandinavien über Mitteleuropa in Richtung Mittelmeerraum und bringt auch in der Schweiz etwas Schnee. Gegen Ende der Woche kommt das Tief über dem Mittelmeer zu liegen und könnte sich dort sogar noch verstärken. Über den britischen Inseln liegt weiterhin das mächtige Hoch, welches sich in der Folge nach Osteuropa ausdehnt und das Wetter in Mitteleuropa beruhigt.
Synoptische Übersicht zur Wetterentwicklung vom 29. Januar bis 5. Februar
Am Wochenende 29./30.1. wird das Tief über dem Mittelmeer endgültig aufgefüllt und der hohe Luftdruck dehnt sich immer weiter von den britischen Inseln nach Mittel- und Osteuropa aus. Mit dem Hochdruckkern westlich der Schweiz kommt eine Bisenströmung auf. Die Witterung ist trocken-kalt und es liegt häufig Hochnebel über der Alpennordseite. Es herrscht leichter Dauerfrost. In der neuen Woche (ab dem 2. Februar) rückt der Kern des Hochs langsam nach Osten. Die Bise flaut ab und über dem Alpenraum kommt allmählich südliche Strömung auf. So dürfte sich die zweite Wochenhälfte weiterhin trocken, sonniger und milder gestalten. Die Temperaturen liegen nachmittags im Plusbereich. In der Nacht gibt es Frost. In Richtung Wochenende (5./6. Februar) tut sich dann langsam etwas in der Wetterküche.
Ein Indiz für einen Wetterwechsel finden wir bei der Nordatlantischen Oszillation (NAO) und der Arktischen Oszillation (AO) (http://www.metheo.ethz.ch/winter-nao.html). Diese beiden Strömungsmuster bestimmen über unser Winterwetter und beide sollen laut Berechnungen anfangs Februar von der negativen in die positive Phase wechseln. Bereits die sehr milde Phase in der ersten Januarhälfte war an die positive NAO gekoppelt. Nun soll sich anfangs Februar aber nach langer negativer Phase auch die Arktische Oszillation neutralisieren und später in die positive Phase wechseln. Das bedeutet nichts anderes, als dass die positive NAO gefestigt würde. Sprich: eine längere, milde Westwindperiode.
Um den 6. Februar könnten die Westwinde also wieder an Stärke zulegen und für eine deutliche Milderung sorgen. Voraussichtlich auch mit Niederschlägen.
Fazit: Ein blockierendes Hoch sorgt für Trockenheit und vorerst winterlichen Temperaturen. Die aktuelle tiefwinterliche Periode könnte sogar die letzte dieses Winters sein, denn ab anfangs Februar kommen die Westwinde auf und bringen Milderung!
Mittlerweile kann man in der Langfrist sogar schon einen möglichen Todesstoß für unser Winterwetter erkennen. Bei Temperaturen mit über 10 Grad in diesen Höhen könnte man sich im flacheren Zonen schon nahe 20 Grad plus Mitte Februar erwarten. Gut seriös kann man dazu noch nichts genaues sagen doch mit dem nächsten Azoren Hoch (was eben gerechnet wird & von meiner Seite aus, auch recht realistisch erscheint) könnte wirklich schon der Wintertodesstoß eingeleutet werden.
der recht bald kommende milde Vorstoß bietet mal einen Vorgeschmack auf noch wärmeres.
traurig im Grunde das ausgerechnet ein Kaltluftvorstoß aus Nordwesten (im Februar schon tödlich sowas) wieder alles zum kippen bringt.
ein kräftiger Schwall tropischer Luftmassen würde in dieser Konstealltion gleich mal Mitteleuropa überfluten.
Sehr interessant. -
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
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