Als „Hohe Warte“ ist die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) für alle Informationen rund ums Wetter bekannt. Seit 1872 hat die ZAMG den Standort in Döbling, gegründet wurde sie im Jahr 1851. Das 160-jährige Bestehen wurde am Samstag mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Die ZAMG ist der älteste staatliche Wetterdienst der Welt. Die Gründung geht auf ein Ersuchen der österreichische Akademie der Wissenschaften aus dem Jahr 1848 zurück. Darin wurde Karl Kreil, Direktor der Sternwarte in Prag, gebeten, ein meteorologisches Beobachtungssystem für die österreichische Monarchie zu entwerfen. Am 23. Juli 1851 bewilligte Kaiser Franz Joseph die Errichtung einer „Centralanstalt für meteorologische und magnetische Beobachtungen“.
Kreil wurde der erste Direktor der neuen Zentralanstalt.Zugleich übernahm er eine Professour für Physik an der Universität Wien. Die Personalunion zwischen Anstalts-Direktor und Universitätslehrer ist bis heute erhalten geblieben und hat die wissenschaftliche Forschung an der Zentralanstalt maßgeblich beeinflusst. 1872 übersiedelte die Zentralanstalt in ein neu erbautes Gebäude auf die Hohe Warte in Döbling. Ab 1877 kam der tägliche telegraphische Wetterbericht heraus, wobei auch eine Prognose für den nächsten Tag inkludiert war. Der Bericht enthielt die Morgenbeobachtung von 60 Stationen aus allen Teilen Europas. Ab 1904 hatte die Zentralanstalt den gesamten seismischen Dienst für Österreich, die Namensänderung in dieZentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik war die Folge.
Wetterprognosen und Warnungen in Krisenfällen
Heute ist die Zentralanstalt vor allem für Prognosen und Informationen rund ums Wetter bekannt, daneben hat sie aber eine Vielzahl von weiteren Aufgaben. So führt die geophysikalische Abteilung den Erdbeben- und Geomagnetischen Dienst durch. Die Klimaabteilung erstellt Daten, Statistiken und Karten zum Klima. In der Abteilung für Umweltmeteorologie werden Daten zur Ausbreitung von Schadstoffen in der Atmosphäre verarbeitet. In Krisenfällen, etwa beim Austritt von Radioaktivität, werden von der ZAMG direkte Informationen an die Bundeswarnzentrale weitergegeben.
Experimente beim Tag der offenen Tür
Zum Jubiläum veranstaltete die ZAMG einen Tag der offenen Tür, bei dem nicht nur hinter die Kulissen der Zentralanstalt geblickt werden kann. Neben dem Arbeitsalltag der Meteorologen, Klimatologen und Geophysiker sollten durch leicht verständliche Experimente etwa auch physikalische Vorgänge in der Atmosphäre veranschaulicht werden. Neuigkeiten aus der Erdbebenforschung, Fakten zum Klimawandel und ein Nachbau des Vorhersageraums der ZAMG zählten zu den weiteren Programmpunkten. Für Kinder gab es ein spezielles Programm, in dem unter anderem Fernsehwetterberichte gestaltet oder eine einfache Erdbebenstation bedient werden konnte. Bei einer Rätselrallye konnten die Kinder Preise gewinnen, dazu werden Fragen wie „Wie entsteht ein Regenbogen?“ geklärt.
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