Am 06.08.2012 zeichnete sich im Zuge einer Kaltfront der wohl interessanteste Unwettertag in der diesejährigen Saison 2012 ab. Wie so oft gab es bei so einer Unwetterlage keine großflächige Schwergewitterauslöse (vorderseitige Föhnströmung verhindert präfrontale Massenauslöse), doch punktuell wüteten am Ende doch 2 Superzellen diese genug Schaden verursacht haben, von daher habe ich mich zurecht damals für das höchste LEVEL 4 entschieden.
Komplettes Forecast: Forecast - Montag - 06.08.2012
Natürlich war ich (Hans-Jürgen), Christoph & auch unsere Denisa (darüber habe ich mich sehr gefreut) an diesem Tag wieder im organisiertem Chasingeinsatz & konnten alle 2 Superzellen nahezu perfekt dokumentieren. In der Karte ist unsere Route von Graz weg eingezeichnet, wobei Denisa von der anderen Seite aus Scheibbs Richtung Langelois fuhr & wir sie dort dann auch freundlichst empfangen bzw. abgeholt haben. (2 Autos hintereinander hat doch wenig Sinn & ist nur unnötiger Spritverbrauch) Außerdem eingezeichnet in der Karte die 2 Zugbahnen der Superzellen & die 2. wütete ja auch schon sehr heftig über Vitis, wo unser Manuel Pöppel ebenso eindrucksvolles schon etwas früher festhalten konnte: 06.08.2012 - Kaltfrontdurchgang inkl. Superzelle (Orkanböen, Wolkenbruch) @ Vitis (NÖ), aber alles der Reihe nach...
Bereits kurz (gut 20-30km westlich) nach Wien, erkannten Christoph & ich die imposante Wallcloud der 1. Superzelle, diese direkt auf Gars am Kamp zusteuerte.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits stets in Verbindung mit Denisa, diese einen knappen Vorsprung hatte & bereits in Langenlois angekommen war.
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Nur mehr wenige Kilometer & wir waren bei Denisa. Auch die Zellenzugbahn spielte wunderbar mit :)
Beeindruckend wie schnell die Wolkentürme vor unserer Naße in die Höhe stiegen...
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Mittlerweile war Denisa bereits bei uns im Auto sodass wir nun nur mehr an der Zelle dran bleiben mussten.
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Richtung Gars am Kamp kamen wir nun deutlich näher an diese Superzelle...
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Immer besser kamen wir ran...
& direkt bei Gars am Kamp hatten wir dann auch noch Standortglück, denn ein kleiner Hügel bot nun den perfekten Blick in den Aufwindbereich der Zelle...
Folgende Bilder zeigen sehr ausführlich die nächsten 5-8 Minuten der rotierenden Wallcloud bzw. die Superzelle selbst.
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auch für mich war das wieder ein Highlight in dieser Saison :)
kurz darauf meinte ich zu Denisa uha das ist ein Funnel vor uns...
& tatsächlich entwickelte sich eine Funnelcloud :)
Hier das beste Bild (gezoomt von Christoph, der hinter uns stand), worauf die Trichterwolke recht gut zu sehen ist...
Anhand einer kleinen Zusammenlegung mehrerer Bilder kann man sehen, dass es durchaus über eine längere Zeit an dieser Stelle wo dann auch die Funnel herunter kam Wolkenrotationen gab. Somit bestand doch schon eine erhöhte Tornadogefahr wie es in Österreich eher selten der Fall ist. (vor allem weil es eben ein superzelliger & vermutlich recht starker Tornado gewesen wäre)
...aber es blieb beim Funnel, dieser sich nach gut 2 Minuten wieder komplett auflöste.
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immer noch bestaunten wir die mächtige Wallcloud & warteten auf etwaige neue Wolkenabsenkungen...
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langsam war uns die Zelle aber wieder zu weit weg & wir mussten wieder hinterher...
unterwegs Richtung Horn, konnten wir bei Mötersdorf diese beeindruckenden Bilder festhalten...
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Einfach war es nicht mehr dran zu bleiben, da wir vielleicht ein paar Minuten zulange an einem Standort waren, aber es ging noch ^^
Ein kurzer Blick nach Westen, verriet uns aber bereits eine neue Zelle. Genau das war bereits die 2. Superzelle diese soeben auf Vitis zu diesem Zeitpunkt traf.
Nachdem wir aber die 1. sehr schön isolierte Superzelle noch weiter dokumentieren wollten, blieben wir mal bei dieser dran.
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Auch wenn es optisch so aussieht als würde die Zelle schwächeln, tat sie das nicht.
Immer noch gab es eine rotierende Wallcloud bzw. eine vorhandene Mesozyklone.
& nach ein paar Minuten hatten wir auch schon wieder eine bessere Sicht auf diese Superzelle.
Kurz darauf überholten wir ein paar Sturmjäger Kollegen eines anderen Vereins, diese eher unnötig mit 2 Autos am Straßenrand einer Ortsausfahrt standen.
Es zählte jede Sekunde wenn man hier noch hinterher kommen wollte & deswegen fuhren wir auch noch über die Grenze nach Znojmo (Tschechien) wo wir folgende Bilder der wieder verstärkten Zelle machen konnten.
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Im Auge der 1. Superzelle, ich, Denisa & Christoph :)
Auf den weiteren Bildern sieht man die verschiedenen Phasen der Wallcloud, man beachte die extremen Verformungen innerhalb weniger Momente.
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& dann mussten wir aber auch wirklich weiter bzw. die Zelle aufgeben, denn die Zelle aus Vitis, Gmünd, Schrems näherte sich mit immer größeren Schritten...
nochmal ein letzter Blick auf die immer noch existente Wallcloud der 1. SZ (bereits unterwegs Richtung Geras)
Bei Geras angekommen, hatten wir dann erstmals Sicht in den rotierenden Aufwindbereich der 2. Superzelle. Auch eine Sheflcloud war bereits zu erahnen.
Auf den folgenden Bildern, wurde konzentriert der Aufwindbereich abgelichtet...
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Langsam kam dieses gewaltige Teil immer näher & wir alle wurden dementsprechend unruhig ^^
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Mehr als deutlich erkennbare Shelfcloud nun & wir staunten nicht schlecht...
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Downburst + größerer Hagel war fast sicher, aber nachdem wir auf einem offenen Feld standen brauchten wir im Grunde an keinen Fluchtplan denken. (war alles sicher)
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Denisa war bereits im Auto & nur mehr Christoph & ich hielten nun mehr drauf...
was uns diese beeindruckenden Nahaufnahmen der Zelle brachte.
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nach diesem Bild, ging aber nix mehr. Ab ins Auto hab ich noch geschrien & dann ging es auch schon los. Ein massiver Downburst (>100km/h) & gut 3cm große Hagelkörner gingen über uns drüber.
Vielleicht komm ich auch noch zum Video schneiden demnächst, ansonsten wars das vorerst. Ich hoffe euch gefällt unser Bericht & sorry dass es solange gedauert hat.
Bis bald Kollegen!
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