Viel Schnee ist zuletzt im Südwesten unseres Landes sowie bei unseren Nachbarn in Norditalien gefallen. Besonders von Osttirol bis Westkärnten fielen über mehrere Tage verteilt zwischen 1,50 & 1,80m Neuschnee bis in Tallagen. In höheren Regionen & im Bergland schneite es stellenweise auch über 2m. (wie zb. am Naßfeld, Kärnten wo am Berg derzeit sogar 4m liegen) Die Folgen konnten mit derartigen Schneemassen kaum dramatischer sein. Tagelange Stromausfälle, komplett von der Außenwelt abgeschnittene Ortschaften, (wie zb. das Lesachtal) viele umgestürzte Bäume & reihenweise Lawinenabgänge. Erst vor ein paar Tagen konnte man nun vorsichtig von einer nachhaltigen Entspannung sprechen.
Natürlich mussten wir viel warnen in letzter Zeit:
ZitatNeuschnee sorgt für Lawinengefahr und Verkehrsprobleme
ÖBB spricht Reisewarnung aus - Tauernautobahn für Schwer-Lkws gesperrt - Schulen in Kärnten und Osttirol geschlossen. Teile Kärntens und Osttirols kämpfen mit großen Mengen an Neuschnee. Bäume knickten um, Straßen waren blockiert. Bei einem Lawinenabgang auf ein Haus in Irschen (Bezirk Spittal) wurde Freitagfrüh eine Person verschüttet. Laut Angaben des Roten Kreuzes wurde der Betroffene leicht verletzt gerettet und ins Bezirkskrankenhaus nach Lienz in Osttirol gebracht. Bei einem Lawinenabgang auf eine Gemeindestraße in Innvervillgraten in Osttirol ist am Freitag ein Räumfahrzeug verschüttet worden. Wie Bürgermeister Josef Lusser mitteilte, kam für den Lenker des Radladers jede Hilfe zu spät. Der Lawinenabgang hatte sich gegen 9.30 Uhr ereignet. Über Nacht war im Villgratental bis zu einem Meter Neuschnee gefallen. Die Einsatzkräfte standen im Dauereinsatz.
ÖBB: Tauernachse gesperrt
Wegen der anhaltend starken Schneefälle haben die ÖBB zudem eine Reisewarnung für Osttirol und Kärnten ausgesprochen. "Wir ersuchen alle Fahrgäste, planbare Reisen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben", sagte Posch. Der Fernverkehr auf der Tauernachse wurde aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres eingestellt. "Das Risiko, dass ein Zug hängenbleibt und wir die Passagiere nicht befreien können, ist zu groß." Wie lange die Sperre der Tauernachse dauern wird, war vorerst nicht absehbar. "Ich rechne damit, dass die Sperre zumindest bis in die Abendstunden dauert", so der ÖBB-Sprecher. In Villach tage am Vormittag ein Krisenstab der ÖBB. Welcher Streckenabschnitt genau betroffen war, war vorerst unklar. Unterstützung vom Bundesheer wurde angefordert. Die Niederschläge haben in Kärnten zu etlichen Verkehrsbehinderungen geführt. Bereits Donnerstagabend waren wegen akuter Lawinengefahr die B111 (Abschnitt Lesachtal) von Kötschach bis zur Osttiroler Landesgrenze sowie die B110 (Plöckenpassstraße) gesperrt worden. Freitagvormittag wurde die Tauernautobahn (A10) für Lkws über 7,5 Tonnen geschlossen. Wegen eines umgestürzten Baumes wurde die Gailtalstraße (B111) bei Danz gesperrt, eine lokale Umleitung wurde eingerichtet. Wegen eines Lawinenabgangs musste die Nassfeld-Bundesstraße (B90) ab Tröpolach geschlossen werden. Kettenpflicht galt laut Polizeiangaben für den Gailbergpass sowie den Kreuzbergpass, der wegen eines hängengebliebenen Sattelschleppers nur einspurig befahrbar war. Auf der Karawankenautobahn (A11) galt von Villach bis zur Staatsgrenze Kettenpflicht für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Auf der Südautobahn (A2) galt die Lkw-Kettenpflicht von Klagenfurt bis zur italienischen Staatsgrenze. Die Anhaltung der Schwerfahrzeuge auf der gesperrten Tauernautobahn erfolgte bereits in Italien beziehungsweise in Salzburg.
Schulen geschlossen
Im Kärntner Bezirk Hermagor bleiben am Freitag die Schulen geschlossen, berichtete der ORF Kärnten. Seit Donnerstag fielen dort rund 80 Zentimeter Neuschnee. Auch in Heiligenblut, Irschen und Oberdrauburg entfällt demnach aus Sicherheitsgründen der Unterricht. In anderen Bezirken gilt: Die Schüler sind entschuldigt, wenn der Schulweg zu gefährlich ist. Auch im Bezirk Spittal bleiben die Schultore geschlossen. "Falls trotzdem einige Kinder in die betroffenen Schulen gekommen sind, ist überall gewährleistet, dass eine Aufsichtsperson da ist", sagte der für Bildungseinrichtungen zuständige Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).
Stromausfälle in Teilen Kärntens
In Kötschach-Mauthen wurde sogar ein Meter Neuschnee gemessen. Sperren gibt es im Lesachtal, es herrscht akute Lawinengefahr. In einigen Teilen des Landes kam es auch zu Stromausfällen. Gesperrt wurden auch mehrere Bahnstrecken. Zwischen Klagenfurt und Rosenbach (Bezirk Villach-Land), zwischen Hermagor und Kötschach (Bezirk Hermagor) sowie zwischen Lienz und Silian (Osttirol) wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch Freitagfrüh. Räumteams aus ganz Österreich wurden nach Kärnten beordert, um die betroffenen Streckenteile freizubekommen. "Wegen der Wetterlage ist heute überall mit Verspätungen zu rechnen", so Posch. In Osttirol wurden am Freitagmorgen rund 70 Zentimeter Neuschnee gemeldet. Vom Rauchkofel sollen zwar immer wieder Lawinen ins Tal gedonnert sein, gröbere Probleme gab es laut ORF Tirol aber vorerst nicht. Dennoch bleiben auch in den Tälern Osttirols 16 Schulen geschlossen. Laut den Experten des Lawinenwarndiensts in Osttirol herrscht große Lawinengefahr, also Stufe 4 der fünfteiligen Skala. Auch in den Ötztaler und Zillertaler Alpen steige die Lawinengefahr im Lauf des Freitags auf groß an, hieß es. Der Lawinenwarndienst Tirol erwartete viele mittelgroße, vereinzelt auch große Lawinen, die von selbst abgehen. Trockene Schneebrettlawinen könnten aus allen Hangrichtungen brechen, vermehrt jedoch in steilen, windabgewandten Einzugsgebieten oberhalb der Waldgrenze. In tiefen und mittleren Lagen könne zudem in Osttirol aus allen Hangrichtungen Schnee auf steilen Wiesenhängen in Form von Gleitschneelawinen abgleiten. In Nordtirol westlich der Ötztaler Alpen und nördlich des Alpenhauptkamms ist die Lawinensituation laut den Experten wesentlich besser. Die Gefahr sei dort oberhalb der Waldgrenze erheblich, also Stufe "3" der Skala, darunter mäßig. Wintersportler sollten jedoch auch dort weiterhin defensiv unterwegs sein, weil der kürzlich gebildeter Triebschnee unverändert durch geringe Belastung gestört werden könne, riet der Lawinenwarndienst.
Fernbleiben von Arbeit in Ordnung
Kärnten versinkt im Schnee, da kommen viele zu spät oder gar nicht in die Arbeit. Ein Zuspätkommen oder Fernbleiben ist laut Arbeiterkammer (AK) gerechtfertigt, solange man alles Zumutbare unternommen hat, um an den Arbeitsplatz zu kommen. Außerdem bestehe die Verpflichtung, dem Arbeitgeber Bescheid zu geben, dass man es nicht rechtzeitig oder gar nicht in die Arbeit schafft. "Wenn jemand wegen der Schneeverhältnisse nicht in die Arbeit gehen kann, muss er keinen Urlaubstag nehmen oder sich Zeitausgleich verrechnen lassen, da es sich um ein berechtigtes Fernbleiben vom Dienst handelt", erklärte AK-Kärnten-Arbeitsrechtsexpertin Melanie Preiss am Freitag in einer Aussendung. Eine Entlassung aufgrund wetterbedingten Verspätens oder Fernbleibens ist nicht erlaubt. Für das Wochenende sind weitere Schneemassen prognostiziert. In manchen Gegenden soll es sogar zwei Meter Neuschnee geben. "Ein Tief über dem Mittelmeer führt sehr feuchte und zunächst noch mäßig kalte Luftmassen heran, die sich an der Alpensüdseite stauen", erklärte Meteorologe Thomas Rinderer von der Österreichischen Unwetterzentrale am Donnerstag. (red/APA, derStandard.at, 31.1.2014)
ZitatZwei Millionen Kubikmeter Schnee in Osttirol geräumt
Erneut Tausende in Kärnten ohne Strom - Durchatmen nach Eis-Einsätzen in der Steiermark Graz/Klagenfurt/Lienz - Eine "stolze Leistungsbilanz" haben die Behörden nach den massiven Schneefällen der vergangenen Tage in Osttirol gezogen. Insgesamt zwei Millionen Kubikmeter Schnee auf 286 Kilometer Landesstraßen seien von 68 Landesstraßenmitarbeitern im Schichtdienst rund um die Uhr geräumt worden, teilte das Land Tirol am Mittwoch in einer Aussendung mit. Der zuständige LHStv. Josef Geisler (ÖVP) sprach von einer "beeindruckenden Leistungsbilanz im Dienste der Sicherheit". Zunächst sei fast die Hälfte des gesamten Straßennetzes im Bezirk wegen der Schneefälle gesperrt gewesen. Dann hätten Lawinen auf bis zu zehn Meter Höhe und dutzende Meter Länge Landesstraßenabschnitte verlegt, verwies Geisler auf die extremen Herausforderungen für die Einsatzkräfte.
Räumung geht weiter
Die Räumungsarbeiten würden unterdessen weiter andauern, hieß es. Die Landesstraßenverwaltung stehe mit 68 Mitarbeitern im Dauereinsatz. Die Gefährlichkeit der Räumarbeiten in Osttirol wurde am vergangenen Freitag deutlich. Abgehende Schneemassen erfassten auf einer Gemeindestraße in Innvervillgraten den 63-jährigen Fahrer eines Radladers, der Mann starb.
Kärntner Haushalte ohne Strom
Das Winterwetter macht in Kärnten weiterhin Probleme. Mittwochfrüh waren wieder rund 3.000 Haushalte ohne Strom, besonders betroffen waren das Lieser-, das Gitsch- und das Gailtal. Die Ausfälle hatten auch Auswirkungen auf den Schulbetrieb, vielerorts fiel der Unterricht aus. Das Bundesheer kündigte indes an, Schnee und Eis mit Hubschraubern von den Bäumen entfernen zu wollen. Am Dienstagabend hatte der Energieversorger Kelag die meisten Stromausfälle behoben gehabt, die Zahl der Haushalte ohne Versorgung war auf rund 200 gesunken. In der Nacht schneite es in Oberkärnten aber wieder, was erneut zu Störungen führte. Laut Kelag-Sprecher Josef Stocker hoffte man darauf, bis zum Abend die Leitungen repariert zu haben, konkrete Prognosen seien aber schwierig, das hänge vom Wetter ab. Lokal gab es durch die Stromausfälle auch Störungen bei den Mobilfunknetzen.
Gesperrte Straßen
Gesperrt blieben weiterhin die Pass-Straßen nach Slowenien sowie zahlreiche Neben- und Bergstraßen vor allem in Oberkärnten. Trotz aller Probleme hat sich die Lage aber insgesamt weiter entspannt. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erklärte deshalb, der Krisenstab werde vorläufig nicht mehr jeden Tag einberufen werden. Das Lesachtal war auch am Mittwoch von Kärntner Seite nicht erreichbar, über Osttirol war die Straße einspurig befahrbar. 140 Soldaten wurden mit schwerem Räumgerät und Baggern auf diesen Weg geschickt, um die Bevölkerung bei der Schneeräumung zu unterstützen. Außerdem sollen zwei Hubschrauber, so berichtete Oberst Georg Rosenzopf vom Militärkommando Kärnten, neben ÖBB-Strecken über Bäume fliegen und mit dem sogenannten Downwash der Rotoren Eis und Schnee "wegblasen". Für Donnerstag sind im Lesachtal Hubschrauberflüge mit der Lawinenkommission geplant, es soll dabei auch zu Lawinensprengungen kommen. In die am Dienstag wegen potenzieller Einsturzgefahr evakuierte Volksschule in Spittal/Drau kamen am Mittwoch nur 30 der mehr als 300 Kinder, ihnen wurde Ersatzunterricht angeboten. Jener Teil des Gebäudes, wo das Dach beschädigt ist, blieb gesperrt.
Entspannung in der Steiermark
Am Mittwoch konnten die Einsatzkräfte in der Steiermark wieder durchatmen. Seit dem Wochenende waren sie vor allem im Süden und Westen, aber auch in der Oststeiermark und Graz-Umgebung wegen Infrastrukturschäden infolge von Schnee- und Eisbruch voll gefordert. "Es ist ruhig, wir haben nur noch vereinzelt Einsätze", berichtete Thomas Maier vom Landesfeuerwehrverband. Die Energie Steiermark meldete "Stromversorgung wiederhergestellt bis auf wenige Ausnahmen". Dennoch sind laut Sprecher Urs Harnik-Lauris alle verfügbaren Montagetrupps im Einsatz, zum einen bei Reparaturarbeiten, die noch drei bis vier Wochen dauern werden. Zum anderen sind sie mit vorbeugenden Arbeiten in Bereichen beschäftigt, wo Bäume oder Äste bei weiteren Belastungen brechen und Leitungen beschädigen könnten. Für Donnerstag wurden neuerlich Niederschläge prognostiziert.
Südbahnstrecke
Länger als angenommen dauert die Unterbrechung der Südbahnstrecke zwischen Werndorf und Spielfeld. Wie ÖBB-Sprecher Christoph Posch mitteilte, dürfte es noch etwa eine Woche dauern, bis Leibnitz von Graz aus wieder auf der Schiene erreichbar sein wird, Spielfeld überhaupt erst in zwei Wochen. Vorerst sei ein Schienenersatzverkehr mit 14 Bussen eingerichtet. Mit den Schlägerungsarbeiten - insgesamt müssen sechs Hektar gefällt werden - könne nämlich erst begonnen werden, wenn die Bäume von Schnee- und Eislast befreit sind, weil sonst die Gefahr für die Arbeitstrupps zu groß sei. Auch die Radkersburger Bahn musste den Betrieb einstellen. Zu einer brenzligen Situation war es Dienstagnachmittag auf der Gleichenberger Bahn gekommen, als ein Baum in die Fahrleitung stürzte. Der Feuerwehr gelang es, rechtzeitig einzuschreiten, ehe ein Triebwagen der Steiermärkischen Landesbahnen die Stelle passierte. (APA, 5.2.2014)
Quelle: Hydro Tirol - Seit 1961 werden in Obertilliach Schneemessungen durchgeführt. 1,93m wurden hier am Montag dem 03.02.2014 gemessen
Quelle: Hydro Tirol - In Obertilliach "bräuchte" es bis Mai keinen Niederschlag mehr, bereits nach 6 Wochen 2014 hat man den mittleren Niederschlag eines halben Jahrs erreicht.
Quelle: http://lawine.tirol.gv.at - Noch nie gab es in der 50-jährigen Messreihe so viel Schnee Anfang Februar, auch das absolute Maximum (April 1986 ?) war in Reichweite.
Quelle: http://lawine.tirol.gv.at - Ebenfalls eine spannende Grafik, die der Lawinenwarndienst Tirol veröffentlicht hat: Über 3,5m hat man auf der Dolomitenhütte (1616m!) gemessen.
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