Ein bisschen verspätet (wenig Zeit aktuell) gibts heute den Bericht zum Teamchasing am 29.06.2014. Mit einer heftigen Kaltfront war an diesem Sonntag alles für eine heftige Gewitterlage angerichtet - tagsüber vor allem im Nordosten, in der Nacht im Süden. (siehe auch Forecast: Forecast - Sonntag - 29.06.2014) Dementsprechend machten wir (@Alexstormchaser, @manuelw79, @Hans-Juergen und meine Wenigkeit) uns schon am Vormittag auf den Weg in Richtung Norden. Nach einem kurzen Stopp in Wien um Manuel abzuholen, gings sofort an die Grenze nach Laa an der Taya. Dort machten wir dann erstmal Halt und beobachteten die Entwicklung. Auffallend war zu diesem Zeitpunkt vor allem der Fakt, dass es quasi keine Einstrahlung mehr gab und der Himmel mit einer Mischung aus hoher Bewölkung und nicht wirklich hochreichender Quellungen bedeckt war. Außerdem gabs entgegen der Modell-Berechnungen noch kaum Auslöse, was auf ein zumindest teilweises "versagen"/nicht Auftreten der berechneten, vorgelagerten Konvergenzen schließen lies. Da aber nördlich von uns (schon in Tschechien) ein Schauer aufschoss und auch im Waldviertel einige Schauer auf dem Weg in Richtung Tschechien (Zugrichtung ungefähr Nordost) waren, entschied sich Hansi auf diese Zellen zuzufahren da in Österreich ohnehin (noch?) nix los war.
Route + Standort bevors nach Tschechien ging:
Kartendaten © 2014 GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google - www.google.at/maps
Der Schauer von der Grenze aus fotografiert:
Wie oben erwähnt fuhren wir dann direkt über den Grenzübergang Laa an der Thaya/Hevlín und der Zelle hinterher.
Sehr schön ausgeprägter Niederschlagsbereich:
Wir verfolgten sie weiter und fuhren auch kurz in den Niederschlagsbereich. (in diesem Fall absolut keine Gefahr, daher ohne Probleme machbar) Außer sintflutartigem Starkregen und kleinräumigen Überschwemmungen produzierte die Zelle aber zumindest in diesem Bereich nichts mehr und wir fuhren wieder aus der Zelle um uns anzuschauen, was die Waldviertler-Zellen in der Zwischenzeit gemacht haben. (zuvor kündigte sich aus der Ferne eine feine Linie an)
Route + aktueller Standort:
Kartendaten © 2014 GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google - www.google.at/maps
Kaum aus dem Niederschlag draußen, lachte uns eine feine Shelf entgegen. ;)
Die enorme Scherung machte sich klar bemerkbar.
Dynamik wohin man blickte. ;)
Panorama:
Und dann bildete sich auch ein schöner Böenfrontzahn - keine Rotation vorhanden, da schaut man dann schon ganz genau. ;)
Noch ein Panorama:
Danach begann sie stark zu schwächeln...
... einzig der südliche Teil war noch recht aktiv.
Wir fuhren weiter Richtung Süden - und das war definitiv die richtige Entscheidung. ;)
Bevorstehende Route:
Kartendaten © 2014 GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google - www.google.at/maps
Erste Sicht auf unsere neue Zelle - schiefhängende Wallcloud.
Auch mit dem imposanten Niederschlagsvorhang sah das ganze zumindest zeitweise schon sehr superzellig aus.
Auch Manuel hielt von der Rückbank aus drauf. :)
In Hustopeče hielten wir dann kurz (wirklich nur sehr kurz, mehr Zeit war nicht - die Formel 1 Teams wären stolz auf unsere Boxenstoppzeit ;))...
... um die gigantische Stimmung festzuhalten.
Nach dem rekordverdächtigen Stopp gings also sofort weiter um noch vorderseitig zu bleiben.
Standort + bevorstehende Route:
Kartendaten © 2014 GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google - www.google.at/maps
Auch knapp vor bzw. schon ihm Niederschlagsbereich (der immer knapp neben uns war) gabs immer wieder tiefe Wolkenabsenkungen, die Scherung war einfach irre.
Feine Strukturen auch beim Versuch, noch vor der Zelle zu bleiben.
Immer auch ein leichter Grünschimmer dabei.
Das letzte Foto, bevor uns der Regen erreichte.
Durch den Regen gings wieder Richtung Österreich - wir wussten ja nicht was bei uns los war. (es waren aber genügend Teams unterwegs, die gegebenfalls die südlicheren Zellen abgefangen hätten.) Über die Grenze gefahren zeigte das erste Radarbild, dass besonders der Norden und Westen von Niederösterreich beinahe komplett ausgelassen wurde. Allerdings gab es südlich von Wien und im Bergland - während wir in Tschechien waren - doch ein paar Brummer. Da jetzt allerdings nichts mehr los war, fuhren wir wieder nach Wien und brachten Manuel zurück. Außerdem kam der Schachtelwirt genau richtig. ;) Für Alex, Hansi und mich gings danach (es war dann schon gegen 19:00 Uhr) nach Süden um auch hier den Kaltfrontdurchgang noch zu dokumentieren. Wir positionierten uns recht bald in Bad Radkersburg und warteten dort dann auf die Zellen, die direkt von der Adria nach Nordosten zogen.
Route:
Kartendaten © 2014 GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google - www.google.at/maps
Bei uns selber ging dann leider nicht mehr viel (außer einer Blitzshow und feinen Strukturen), allerdings bildeten sich von der Adria kommend immer wieder schöne Gewitterlinien, wovon sich eine auch fast bis zu uns durchkämpfte und für einige Blitze sorgte - Radarbild zu noch aktiverem Zeitpunkt (Blitz im Sekundentakt in der Ferne - ungefähr Bildmitte bei Celje):
Quelle: http://radarska.meteocenter.eu/
Ein bisschen was konnten wir davon dann auch festhalten - allerdings blitzte es auch neben uns immer wieder sehr nahe und somit blieben wir großteils sicherheitshalber im Auto. Mittlerweile wars 2 Uhr früh.
Gezoomt:
Alles in allem ein feines Chasing, mit dem richtigen Riecher nach Tschechien zu fahren. Danke an das Team und auf noch viele weitere Teamchasings in den kommenden Wochen. ;)
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