Jährlich werden weltweit etwa 1.000 Personen vom Blitz getroffen, wobei 70 Prozent diese Unfälle überleben. Verletzungen und Tod durch Blitze können relativ gut vermieden werden, wenn man die richtigen Vorsichtsmaßnahmen trifft.Die meisten Todesfälle durch Blitzschlag entstehen durch sofortigen Atem- und Kreislaufstillstand, den der Blitz auslöst. Personen, die das Bewusstsein verlieren, bei denen der Kreislauf aber erhalten bleibt, kommen meistens mit dem Leben davon.
Auto als „Schutzkäfig“ - Die Gefahr von Blitzschlägen droht bei allen Aktivitäten im Freien. Landwirte, Urlauber, Wassersportler, Wanderer und Bergsteiger in gemäßigten bis tropischen Zonen sind besonders gefährdet, da sie häufig nicht rechtzeitig eine vom Blitz geschützte Stelle finden können. Das sind feste Häuser mit verschließbaren Fenstern und Türen sowie Blitzableiter oder ein Auto, das physikalisch wie ein Schutzkäfig gegen den Blitz wirkt. Man sollte sich bei Gewitter- und Blitzgefahr generell so schnell wie möglich von offenen Metallteilen, Metallgerüsten, anderen Bauteilen aus Metallen, Drahtseilen und Stahlleitern etc. entfernen. Kauerstellung - Man sollte eine Kauerstellung einnehmen (Details siehe unten), wenn man bemerkt, dass einem schon die Haare „zu Berge“ stehen. Ein Knistern oder eine sichtbare Funkentladung an ausgesetzten Punkten in der Umgebung (Elmsfeuer) können Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Blitzschlages sein. Die Bergung von Blitzopfern kann ebenfalls gefährlich sein - durch weitere Blitze. Es ist daher ratsam, mit Bergung und Hilfe abzuwarten, bis die Gefahr weiterer Einschläge vorüber ist. - Kauerstellung mit geschlossenen Beinen - Ein schütterer Wald mit niedrigen Bäumen ist sicherer als eine freie Lichtung. Im freien Gelände sollte man mit geschlossenen Beinen Kauerstellung einnehmen und den Boden mit der kleinstmöglichen Fläche berühren um einen Kriechstrom zu vermeiden. Man kann sich auch auf ein trockenes Seil setzen, sollte sich aber nicht flach auf den Boden legen. Wenn man ein Kribbeln verspürt oder einem die Haare zu Berge stehen, sollte man so schnell wie möglich mit geschlossenen Beinen in Kauerstellung gehen. Knistern und sichtbare Funken an erhöhten ausgesetzten Punkten (Elmsfeuer) deuten auf einen unmittelbar bevorstehenden Einschlag hin.
Unfallverhütung, richtiges Verhalten - Blitzschlagverletzungen sind durch richtige Maßnahmen in vielen Fällen vermeidbar. Blitzgewitter entstehen meist an Nachmittagen und nachts in den Sommermonaten. Blitze entstehen in Zusammenhang mit Quellwolken, können jedoch kilometerweit vor einem Gewitter herziehen oder ihm nachfolgen. In solchen Fällen können sie auch bei klarem Himmel entstehen. Der Beginn und das Ende eines Gewittersturms sind deshalb die gefährlichsten Momente. Die „30-30“-Regel besagt, dass die Gefahr hoch ist, wenn der zeitliche Abstand zwischen dem Blitz und dem Donner weniger als 30 Sekunden beträgt (flash-to-thunder-time), und dass man erst 30 Minuten nach dem letzten Blitz oder Donner sich wieder ins offene Gelände begeben sollte. Der beste Ort, um sich bei einem Gewitter in Sicherheit zu bringen, ist ein Haus oder eine Hütte mit geschlossenen Türen und Fenstern. In kleinen offenen Hütten und Unterständen besteht jedoch die Gefahr von Seitenblitzen. Zelte bieten ebenfalls keinen Schutz, da Zeltstangen aus Metall wie Blitzableiter wirken. Größere Felshöhlen und Mulden können Sicherheit bieten, aber kleine Nischen, Überhänge und Wasser führende Bachbette können gefährlicher sein als das offene Feld. Wenn jemand im Gebirge von einem Gewitter überrascht wird, sollte er sich von Graten und Gipfeln fernhalten und einzelne Bäume, Stromleitungen, Seilbahnen und Skilifte meiden. Nahe einer Felswand gibt es ein relativ sicheres Dreieck, dessen Seitenlänge am Boden der Höhe der Wand entspricht. Um die Gefahr von Bodenströmen zu verringern, empfiehlt sich ein Abstand von mindestens einem Meter zur Wand.
Salzburg hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Zentrum der Blitzforschung entwickelt - nicht zuletzt deshalb, weil die Gaisbergspitze offenbar Blitze anzieht. Mehr als 5.300 Blitz-Einschläge wurden in Salzburg seit Monatsbeginn gezählt.