Der Grund warum es im gott sei dank nicht so heftig wurde nun in dieser Studie kurz erklärt.
Während der Forecast Erstellung ging ich mehr mehrmals sämtliche Wege durch wie sich die Wetterlage nun wohl wirklich entwickeln würde. Bei wirklich jedem Modelllauf war es für Österreich eine knappe Angelegenheit. Man konnte bis kurzm vorm Ereignis nicht genau sagen ob es zu Superzellen bzw. Mesozyklonen (diese schnell Tornados, schwere Abwinde produziert hätten) auch über Österreich reichen könnte. Schuld an dieser Unsicherheit war vor allem ein Tiefdruckgebiet dies unser Wetter bereits seit 13.08.2010 mit massiven Unwettern beeinflusst hat. Dessen Frontalzone befand sich am 16.08.2010 mit stark aufkommenden Höhenwind aus westlicher Richtung bereits früh am Morgen auf einer Linie von Bozen (Südtirol) über Salzburg sowie weiter nördlich Richtung Deutschland. Zugleich schaufelte eine noch um einiges markantere südöstliche Höhenströmung über weite Teile Kroatiens, Sloweniens, Ungarns, Slowakeis, Tschechien und eben auch nach Österreich sehr labil feuchte Luftmassen. (unwetterträchtige Luft) In diesen Luftmassen bestand massive Gefahr zu heftigen Gewitterstürmen sowie Tornados. Jedes Land dies noch aus dieser Luftmasse (speziell nun Mitteleuropa) an diesem Tag rauskam, hatte zumeist aber nicht mal mehr Gewitter.
Das gefährliche an dieser kommenden Lage war aber neben der Luftmasse eindeutig der Wind (Scherung) in allen Schichten.
ARW Modelllauf 6z 16.08.2010 (also noch vor der Unwetterlage)
in dieser GIF Animation des ARW Laufs sieht man deutlich wie stark vor allem übern Süden und Osten Österreichs aus südöstlicher Richtung die Höhenwinde gerechnet waren. Zum teil wurden mehr als 50 Knoten in der Höhe gerechnet, jegliche Konvektion (zwanghaft labile Luftmasse) in diesem Bereich hätte können massivste Windböen (Downbursts) sowie auch heftige Tornados erzeugen können. ( wie es zb. etwas später in Ungarn/Slowakei geschehen ist)
Datenlieferant: Ubimet GmbH - am gefährlichsten schien es anhand der Wetterkarten gegen 14 UTC also etwa 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit, wenn du zu solch einer Tageszeit, starke Höhenwinde sowie alles runderhum hast, ist es im Grunde angerichtet für Tornados. Wohl gemerkt aber der vorrückende Westwind mit deutlich kälterer und trockener Luft. (Gewitter unterbindender Faktor)
Schlußendlich hatte dieser Faktor wohl uns in Österreich vor einer Katastrophe bewart, trotz der Simulation der NICHT Katastrophe war mir sowie einigen Personen des Vereins diese Geschichte zu knapp, von daher gab es LEVEL 3 und LEVEL 4 und ich denke somit wäre niemand überrascht gewesen wenn es auch bei uns zu einem oder mehreren sehr heftigen Sturmereignisen gereicht hätte
Dem Höhenwind hinzu wurden auch gegen der Mittagszeit sehr starke bodennahe Winde sowie konvergente Linien (diese wiederum Gewitter/Unwetter fördern) gerechnet.
Datenlieferant: Ubimet GmbH - jedoch auch hier in dieser Grafik sowie oben in der 3 Stunden Animation ersichtlich, schritt die Frontalzone aus Westen mit der trockenen unwetterunterbindeten Höhenluft recht rasch nach Osten vorran. Tja und so kam es das für den Nordosten Östereichs das heiße Spiel auch nach 18 Uhr schon wieder vorbei war, die trockene Höhenluft hatte sich bis in die westliche Slowakei durchgesetzt. Hätte dies 2 Stunden länger gedauert möchte ich nicht wissen was da auch für uns in Österreich möglich gewesen wäre.
Anhand der CAPE Simulation (12-17 UTC) sowie der Thunderstorm Map (13 UTC) konnte man dieses Spiel ebenso recht gut erkennen.
Datenlieferant: Ubimet GmbH - lediglich im äußersten Südosten gab es auch noch um 16 UTC 18 Uhr unserer Zeit recht moderate überlappende Faktoren diese vor allem organisierte Gewitter wie Mesozyklonen inkl. Funnelclouds etc. noch sehr gefördert haben. (Mein Bericht dazu: 16.08.2010 - Mesocyclone + Rotating Wallcloud (4 Funnelclouds) @ Southeast-Austria + alle Radarbilder im internen Bereich: Radarbilder INTERN (Ubimet)) Das Tornadopotential war somit in diesen Abschnitten Österreichs noch leicht erhöht jedoch bei weitem nicht so hoch wie es im Nordburgenland sowie weiter Richtung Niederösterreich möglich gewesen wäre. (wenn sich wie gesagt die Frontalzone Zeit gelassen hätte)
Schlußendlich reichte es wie gesagt im äußersten Südosten Österreichs nochmal zu einigen mesozyklonalen organisierten Gewittern.
Wie zb. der Zelle übern Südburgenland. Dies habe ich auf jeden Schritt ihrer Entwicklung genauestens dokumentiert, da es eventuelle zu einem schwächeren Tornado hätte durchaus kommen können.
dies waren meine Standorte...mit dem roten Punkt habe ich den Zellenverlauf ersichtlich gemacht. Alles weitere aber wie gesagt in meinem heute kommenden Chasingbericht, sowie sämtliche Radarbilder der Ubimet GmbH gibt es wie bereits oben verlinkt im internen Radarbilderbereich.
Andere Länder Mitteleuropas hatten jedoch nicht soviel Glück:
SLOWAKEI:
Quelle: sme.sk
Quelle: sme.sk - Dächer usw. wurden reihenweise abgedeckt.
Quelle: sme.sk
Quelle: sme.sk
Búrka strhávala strechy na Spiši
Príchod veternej smršte v Šaci
Quelle: tvnoviny.sk
Quelle: tvnoviny.sk
Quelle: tvnoviny.sk
UNGARN:
Quelle: Idokep. hu und das ganze ging natürlich auch über Ungarn weiter...
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
Quelle: Idokep.hu
ich könnte nun auch ewig hier noch weiterer Links hinzufügen, doch ich denke dies würde diesen Thread sprengen, schon diese 2 benachbarten Länder sollten uns mal vor Auge führen welches Glück wir gehabt wieder einmal haben sowie was alles auch in Mitteleuropa möglich sein kann. Dies hat nun nichts mit Panikmache zu tun + auch ganz wichtig nichts mit der flachen Gegend Ungarns. (siehe oben erklärt)
in den Wetterkarten sehen wir aber als Knotrolle nun nochmal warum es ausgerechnet in Ungarn und der Slowakei so rund ging und zum Glück nicht Österreich.
ARW Modelllauf 18z 16.08.2010 (also bereits nach dem schwerem Ereignis - quasi der Kontrolllauf)
Datenlieferant: Ubimet GmbH - die Kontrollhöhenwindkarten nun zeigen die krasse Verschiebung bereits gegen späten Nachmittag befand sich die südöstliche Höhenströmung in Ungarn und über der Slowakei.
Datenlieferant: Ubimet GmbH - dazu mit optimal überlappenden bondennahen Karten wars eben nun auch tatsächlich angerichtet.
Datenlieferant: Ubimet GmbH - in logischer Folge eben auch sehr labil...
Datenlieferant: Ubimet GmbH - also im großem eine gekommende Katastrophe für vielen unserer Nachbarländer und zum Glück nicht bei uns in Österreich.
Nach neuestens Informationen gab es zum Glück bis jetzt keine Todesopfer, bleibt zu hoffen dass dies so bleibt.
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
ich bin echt sprachlos. Bin echt froh das wir nicht sehr viel abbekommen hatten. Wenn ich daran denke das es für uns bestimmt war ohhhhh Bin gespannt wann dein Chasingbericht von den Tag kommt @ Hansi. Du warst ja auch unterwegs. Freu mich schon auf deine Bilder.
Zitat von Stromi82Super Fern Bericht !!! Bin stolz dich als Obmann zu haben! (Schleimer) ;-)
Kann mir wer denn link geben oder mir kurz erklären was der Cape wert ist ! Bitte bitte
Danke dir, ja ich hab mich bemüht euch diese Wetterlage zu verdeutlichen... damit mans besser nachvollziehen kann warum, weshalb usw.
CAPE = Convective Available Potential Energy = auf gut deutsch eben die potentiell verfügbare Energie in der Luftmasse für Schauer und Gewitter.
ganz genau:
Zitat Steht für Convective Available Potential Energy und gibt die zur Konvektion vorhandene Energie in Joule pro Kilogramm (J/kg) an. Je höher der CAPE-Wert liegt, desto größer ist die mögliche Vertikalgeschwindigkeit der Luftmasse. Somit bedeutet viel CAPE, dass ein großes Potential für schwere Unwetter vorhanden ist, dieses Potential muss aber nicht zwangsläufig genutzt werden. Vor heftigen Gewittern sind CAPE-Werte zwischen 1000 und 5000 J/kg möglich.
Quelle UWZ Wetterlexikon -
Mit besten & lieben Grüßen Obmann Hans-Jürgen Pross
Zitat von Stromi82Super Fern Bericht !!! Bin stolz dich als Obmann zu haben! (Schleimer) ;-)
Kann mir wer denn link geben oder mir kurz erklären was der Cape wert ist ! Bitte bitte
Danke dir, ja ich hab mich bemüht euch diese Wetterlage zu verdeutlichen... damit mans besser nachvollziehen kann warum, weshalb usw.
CAPE = Convective Available Potential Energy = auf gut deutsch eben die potentiell verfügbare Energie in der Luftmasse für Schauer und Gewitter.
ganz genau:
Zitat Steht für Convective Available Potential Energy und gibt die zur Konvektion vorhandene Energie in Joule pro Kilogramm (J/kg) an. Je höher der CAPE-Wert liegt, desto größer ist die mögliche Vertikalgeschwindigkeit der Luftmasse. Somit bedeutet viel CAPE, dass ein großes Potential für schwere Unwetter vorhanden ist, dieses Potential muss aber nicht zwangsläufig genutzt werden. Vor heftigen Gewittern sind CAPE-Werte zwischen 1000 und 5000 J/kg möglich.
Kunst ist das Leben aus den Augen des Künstlers gesehen. - Rechtschreibfehler sind lediglich Special Effects meiner Tastatur... Meine Webvisitenkarte und eine Übersicht meiner Projekte: www.798.at
Der Wahnsinn! Ich finde es war echt berechtigt das Hansi Stufe vier ausgeteilt hat. Und so gerne ich und viele andere wieder ordentliches Wetter vor Augen haben wollten, SOLCHE Tornados muss ich dann auch wirklich nicht haben.
Standort sofern nicht anders angegeben: 30km nördlich von Wien, Grossrussbach
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