Wegen der Trockenheit der vergangenen Wochen droht ein Ernteausfall. Auch die Sojabohnenfelder brauchen dringend Regen. Die Meteorologen sagen aber, dass die Hitze vorerst bleibt.
120 Feuerwehrleute und auch ein Löschhubschrauber haben am Montagnachmittag gegen einen Waldbrand auf der Dellacher Alm (Bezirk Hermagor) angekämpft. Es musste erst eine kilometerlange Wasserleitung gelegt werden, um den Brand löschen zu können.
Immer mehr Bezirke erlassen wegen der anhaltenden Trockenheit Verordnungen gegen das Anzünden von Feuern im Wald. Die Hitzewelle bleibt noch bis zum Wochenende. Die Feuerwehr ersucht um besondere Aufmerksamkeit.
Kompletter Bericht:
26.07.2013
ZitatHitzewelle steuert auf neuen Rekord
Mit 35,2 Grad war am Freitag Villach der heißeste Ort in Kärnten - und am Wochenende wird es noch heißer. Am Sonntag kann das Quecksilber auf bis zu 37 Grad klettern. Wer sich nicht unbedingt im Freien aufhalten muss, sollte die Hitze meiden.
Am Freitag ist es in Kärnten aufgrund der Trockenheit zu mehreren kleineren Bränden in Wäldern und Wiesen gekommen. Nahe der Hollenburg standen 300 Quadratmeter Wald im steilen Gelände in Flammen.
Wegen der anhaltenden Hitzewelle und der damit verbundenen Trockenheit warnt Klagenfurt vor der herrschenden Brandgefahr. Bereits eine weggeworfene Zigarettenkippe könne verheerende Folgen haben.
Die enorme Hitze bedeutet seit diesem Jahr, dass Bauarbeiter bei Temperaturen über 35 Grad Hitzeferien bekommen. Die Entschädigung für die „Schlechtwetterschicht“ in Höhe von 60 Prozent des Lohnes kommt aus dem Schlechtwetterfonds.
Die Hitzewelle ist am Montagnachmittag von heftigen Gewittern unterbrochen worden. In ganz Kärnten gab es Unwettereinsätze, vor allem wegen umgestürzter Bäume durch die starken Sturmböen. Die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) zählte 86 Einsätze.
Im Bereich des Hochobirs in den Karawanken ist Dienstagnachmittag ein Brand ausgebrochen. Die Einsatzkräfte kämpften im schwer zugänglichen Gebiet mit Hubschraubern gegen die Flammen. Erst am Mittwoch konnte „Brand aus“ gegeben werden, die Gefahr bleibt aber
Die Rekordtemperaturen belasten auch im Straßenverkehr. Die Pannendienste ÖAMTC und ARBÖ sind im Großeinsatz. Die Konzentration der Lenker lässt nach, viele reagieren bei zusätzlichem Stress aggressiv. Die Unfallzahlen steigen.
Der 30 Jahre alte österreichische Hitzerekord ist gefallen - zwar genau dort, wo er auch aufgestellt wurde: In Dellach im Drautal wurde am Samstagnachmittag mit 39,9 Grad die höchste jemals in Österreich gemessene Temperatur erreicht.
Seit Samstag wütete ein Waldbrand auf der Windischen Höhe (Bezirk Hermagor), am Sonntag konnte er unter Kontrolle gebracht werden. „Brand aus“ gibt es vorerst nicht, am Montag muss der gesamte Bereich umgegraben werden, um Glutnester zu finden.
Seit Samstag wütet ein Waldbrand auf der Windischen Höhe im Gailtal. Zwar ist der Brand unter Kontrolle, bis alle Glutnester beseitigt sind, kann es aber noch Tage dauern.
Wegen der Trockenheit drohen in Kärnten massive Ernteausfälle. Am Montagnachmittag beschloss die Landesregierung, den geschädigten Bauern finanziell zu helfen, unter anderem beim Futterzukauf.
Ein Waldbrand im Gebiet rund um Pontebba in Italien sorgt für starke Rauchschwaden, die seit Montagnachmittag auch im Gail- und Gitschtal zu sehen und riechen sind. Das Feuer wütet schon seit einer Woche, bis zu 100 Hektar Wald sind betroffen.
Am Dienstag kam es in Kärnten wieder zu kleineren Waldbränden, die aber bald unter Kontrolle waren, wie in Köttmannsdorf nahe der Hollenburg oder in der Gemeinde Feldkirchen. Ein Waldbrand am Techelsberg loderte nochmals auf. Im Gailtal wurden die Einsatzkräfte am Nachmittag abgezogen.
Die große Hitze und Trockenheit hinterlassen auch in den heimischen Wäldern ihre Spuren. Durch den feuchten Frühling wird es aber keine gravierenden Schäden geben. Forstexperten erwarten für heuer allerdings noch verstärkt Borkenkäferschäden.
Seit zwei Wochen wüten im friaulischen Pontebba, nahe der Kärntner Grenze, großflächige Waldbrände. Wegen der schwierigen Situation entsendet Kärnten nun Feuerwehrmannschaften und Spezialfahrzeuge zur Unterstützung ins Kanaltal.
Seit Freitag sind auch Kärntner Feuerwehrwehrleute in Pontebba im Einsatz. 47 Feuerwehrmänner mit 13 Fahrzeugen sollen ein Übergreifen der Flammen auf die bekannte Montasio-Alm verhindern. Der Waldbrand weitet sich unterdessen aus.
Seit Freitag unterstützen Kärntner Feuerwehrleute ihre italienischen Kameraden in der Nähe von Tarvis im Kampf gegen einen Waldbrand. Es konnte verhindert werden, dass sich das Feuer weiter ausbreitet.
Auch am Montag geht der Einsatz der Kärntner Feuerwehrleute bei den Waldbränden im Kanaltal (Italien) weiter. Derzeit ist die Lage unter Kontrolle, die Lage ist jedoch weiter schwierig. Es brennt noch an drei anderen Stellen und auch in Slowenien.
Die Hitze sorgt für verdorrte Felder und Wiesen. Doch rund um die Seen sind die Wiesen grün, denn viele Grundstücksbesitzer hängen Pumpen in die Seen, um zu bewässern. Das ist erlaubt, muss aber genehmigt werden - die Entnahme ist limitiert.
Reptilienkenner sprechen von einem Schlangenjahr. Nach ausreichend Futter im vergangenen Jahr explodierte die Population in einigen Teilen Kärntens. Die Schlangen kommen den Menschen auch deutlich näher.