Die Trockenheit in den letzten Wochen hat in Niederösterreich immer wieder zu kleineren Wiesen- und Ackerbränden geführt. Wegen der Brandgefahr warnen Feuerwehr und Bundesforste besonders in Waldnähe zu erhöhter Vorsicht.
Auf der Hohen Wand hat am Abend zwischen Marchgraben und Finkenhaus (Bezirk Wiener Neustadt) ein Waldstück zu brennen begonnen. Das Feuer drohte auf die Baumwipfel überzugreifen.
Auf Niederösterreich rollt eine Hitzewelle zu: Am Samstag können die Temperaturen auf bis zu 37 Grad steigen, am Sonntag sogar bis zu 40 Grad: Für Menschen, aber auch für die Einsatzkräfte der Rettung eine besondere Herausforderung.
Durch das heiße, trockene Wetter ist die Waldbrandgefahr derzeit sehr hoch. Es gilt deshalb weitgehend die Verordnung zur Verhinderung von Waldbränden, das heißt, es herrscht unter anderem Rauchverbot in den Gefahrenbereichen.
ZitatHeiß ohne Rekord: 37,6 Grad in Waidhofen/Ybbs
Heiß war es am Samstag in Österreich - auch ohne Rekorde. Um 17.00 Uhr wurden laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien (ZAMG) der höchste Temperaturpegel in Waidhofen an der Ybbs mit 37,6 Grad Celsius gemessen.
Der Sonntag war der bisher heißeste Tag des Jahres. Der Hitze-Rekord wurde allerdings knapp verpasst: Am heißesten war es in Waidhofen/Ybbs mit 39,2 Grad, die weiteren Hitzepole waren Bad Deutsch Altenburg (38,3 Grad) und Hohenau (37,7 Grad).
Die niederösterreichischen Weinbauern rechnen heuer beim Grünen Veltliner mit Einbußen von 30 Prozent. Der heimische Exportschlager dürfte zwar gut werden, aber nicht in großer Menge verfügbar sein.
Heftige Sturmböen haben in der Nacht auf Dienstag zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr geführt. Laut Landesfeuerwehrkommando rückten insgesamt 900 Feuerwehrleute aus, um umgestürzte Bäume oder abgeknickte Äste zu beseitigen.
Der zweitwärmste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hat auch für Rekorde bei den Getränkeherstellern in Niederösterreich gesorgt. Bis zu 35 Prozent mehr Bier als üblich wurde verkauft, der Mineralwasserkonsum hat sich verdoppelt.
Ein Wald- und Flurbrand bei St. Egyden am Steinfeld (Bezirk Neunkirchen) hat am Donnerstag 400 Einsatzkräfte der Feuerwehr beschäftigt. 30 Hektar Wald und Wiesen wurden laut Bezirksfeuerwehrkommando beschädigt.
Nach dem massiven Brand, der am Donnerstag im Föhrenwald (Bezirk Neunkirchen) ausgebrochen war, konnte kurz nach 15 Uhr „Brand aus“ gegeben werden. 20 Hektar Wald wurden bei dem Feuer komplett vernichtet.
Im Juni sorgten Regenmassen für Überschwemmungen. Wenige Wochen später kämpft man gegen die Dürre. Betroffen ist vor allem die Landwirtschaft. Bauern müssen nun Futter zukaufen, auch Notverkäufe werden nicht ausgeschlossen.
An der Messstelle Schwechat sind am Samstagnachmittag zwischen 13.00 und 14.00 Uhr Ozonkonzentrationen von mehr als 240 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen worden. Die Alarmschwelle wurde dort vorübergehend überschritten.
Der sonnige und heiße Samstag hat Niederösterreich einen Temperaturrekord beschert. In Seibersdorf wurden am Nachmittag 39,7 Grad gemessen. Somit ist die bisherige Temperatur-Höchstmarke aus dem Jahr 1950 gebrochen.
Die Hitze wird für die Landwirtschaft zunehmend zu einem Problem. Schon jetzt ist klar, dass es beim Mais ein Viertel weniger Ertrag geben wird. Auch bei Kürbis, Soja und Zuckerrüben wird die Ernte schlechter als im Durchschnitt.
Bei der mittlerweile sehr lange anhaltenden Hitzewelle würde man vermuten, dass damit auch die Zahl der Rettungseinsätze steigt. Dem ist aber nicht so. Im Gegenteil, die Einsätze gehen wegen sogar zurück.
Die seit fast drei Wochen hohen Temperaturen wirken sich auch auf die Badeseen und Teiche aus. Wassertemperaturen um 28 Grad sind keine Seltenheit. Es gibt aber auch richtig kühle Badeplätze, auf Seen herrscht in diesen Tagen ein wahrer Ansturm.
Menschen und Tieren macht die derzeitige Hitze zu schaffen, auch die Technik streikt manchmal. Der ÖAMTC hat viel mehr Panneneinsätze als üblich. Für eingeschlossene Kinder oder Tiere kann es in abgestellten Fahrzeugen gefährlich werden.
Mit jedem heißen Tag mehr werden die Schäden in der Landwirtschaft größer. Nun spitzt sich in Niederösterreich auch die Lage auf den Almen zu: Regnet es nicht bald, müssen die Tiere fast zwei Monate früher als sonst zurück ins Tal getrieben werden.
Aufgrund der anhaltenden Hitze ist an der Donaubrücke bei Mautern ein massiver Schaden entstanden. Ein Teil der Brückenkonstruktion ist laut ersten Informationen abgebrochen. Die Brücke musste am Mittwochabend für den gesamten Verkehr gesperrt werden.
Der 8. August 2013 geht in die Geschichte der heimischen Meteorologie ein: Erstmals in Österreich sind Temperaturen von mehr als 40 Grad registriert worden. Der offizielle Höchstwert wurde mit 40,5 Grad in Bad Deutsch-Altenburg im östlichen Niederösterreich gemessen. Noch heißer könnte es am Donnerstag in Neusiedl am See gewesen sein - feststehen wird das allerdings erst am Freitag.
Nun ist es fix: Nicht Neusiedl am See im Burgenland, sondern Bad Deutsch-Altenburg in Niederösterreich ist mit 40,5 Grad der heißeste Ort Österreichs seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Messung in Neusiedl am See von 40,6 Grad wurde am Freitag von der ZAMG revidiert.
Das Marchfeld umfasst 100.000 Hektar, davon werden 70.000 landwirtschaftlich genutzt. Heuer musste wegen der Trockenheit viel zusätzlich bewässert werden. Das ist zwar teuer, soll aber Totalausfälle in der Landwirtschaft verhindern.
Die große Hitze hat der Landwirtschaft heuer stark zugesetzt. Schon jetzt befürchten die Bauern große Umsatzeinbußen durch die lange Trockenheit. Betroffen sind etwa Zuckerrüben und Mais. Nur die Zwiebeln profitierten von der Hitze.