Wie bereits vor einer guten Woche angekündigt besuchte ich mit 4 Freunden aus dem Meteorologie-Studium heuer das erste Mal den Extremwetterkongress, der mittlerweile schon zum 9. Mal veranstaltet wurde - dieses Jahr in der Hamburger HafenCity. Viele Größen der Meteorologie und benachbarter Gebiete waren anwesend, auch einige Sturmjäger Kollegen und zahlreiche Medienvertreter. Ich nenn mal einige mehr oder weniger bekannte quer durch die Reihe: Marco Kaschuba (Stormchaser & Hagelexperte), Ansgar Berling (Skywarn Deutschland), Thomas Sävert, Martin Hubrig, Prof. Dr. Mojib Latif (Klimaforscher) und viele, viele mehr. Auch ein uns sehr bekannter Überraschungsgast hatte einen Überraschungsauftritt. (mehr dazu weiter unten :))
An dieser Stelle möchte ich auch noch die hervorragende Moderation und Organisation von Veranstalter Frank Böttcher in den Vordergrund rücken. Ohne ihn gäbs den ganzen Kongress wohl gar nicht und ich denke auch, dass das kein anderer so gut machen könnte. Ich glaub ich hab noch nie einen Menschen gesehen der, mehr oder weniger spontan, zu jedem Zeitpunkt eine perfekte Überleitung mit einfach immer passendem Schmäh hinlegen kann. :)
Fangen wir von vorne an: Montag ~06:40 Uhr, das Flugzeug beginnt zu rollen und mein gleichzeitig erster Flug kann beginnen. Gelandet gegen 08:00 in Hamburg, gings nach einem kurzen Abstecher ins Hotel sofort zur Eröffnung des Extremwetterkongresses. Der Ort der Veranstaltung war mit dem erst heuer eröffneten Universitäts-Gebäude ein imposanter.
In der Eingangshalle konnte man viele verschiedene Stände besuchen, unter anderem vom DWD oder von Skywarn Deutschland.
Auch einen kleinen "Tornado", quasi zum Chasen in den Pausen, gabs zu bestaunen:
Nach der Eröffnung starteten auch schon die ersten Vorträge: "Der mühsame Weg zu internationalen Klimaschutzvereinbarungen", "Die lange Wirkung hoher Temperaturen auf das arktische Eis" und "Die lange Wirkung des El Niño auf das Klima".
Danach gabs unter anderem noch Vorträge zum "Extremen Naturkatastrophenjahr 2013 in Deutschland", Einflüsse des extremen Wetters auf die deutsche Verkehrsinfrastruktur oder allg. auf den Straßenverkehr.
Dienstag: Zu Beginn fand eine Wetterbesprechung statt, wo die Wetterlage analysiert und vor allem auch auf die Kaltfront an diesem Tag eingegangen wurde. Danach gings mit Vorträgen zu "Wettermythen und Klimairrtümern" weiter. Unter anderem wurde über Verschwörungstheorien wie Chemtrails oder HAARP gesprochen, aber auch Bauernregeln bzw. Sprüche wie "Die Gewitter kommen bei uns immer zurück" oder "Gewitter kommen nicht über den Rhein“ wurden behandelt. Danach gings mit "Schallwetter", "Extremwetter in der Luftfahrt/Seeschiffahrt/im Schienenverkehr" weiter.
Mittwoch: Der Mittwoch, gleichzeitig unser letzer Tag, stand ganz im Zeichen der Analyse von Extremwetterereignissen und der Sturmjagd. "Extremwetter zwischen Prognose und Berichterstattung am Beispiel des Orkantiefs XAVER", "Wie entstehen Sturmflutwarnungen?", "Extremer Wind und sein Schadenspotential", "Das schwere Pfingst-Unwetter von Düsseldorf", "Von kleinen Turbulenzen zum Doppeltornado", "Unsichbare Gefahr durch Lawinen", "Tornado oder nicht Tornado - Das ist hier die Frage!", "Tornadojagd in Europa" uvm. Außerdem wurden die Medienpreise für Meteorologie vergeben. Da kam dann der uns sehr bekannte Überraschungsgast ins Spiel: Manfred (Spatzierer) reiste extra an, um einem seiner Mitarbeiter zu gratulieren.
Der österreichische Meteorologe Mag. Thomas Wostal zur Lawinengefahr und dem extremen Schneeereignis in Österreich.
Podiumsdiskussion u.a. mit Marco Kaschuba und Marcus Beyer.
Anschließend wurden die Medienpreise der Meteorologie verliehen. Den "Synoptiker des Jahres" gewann UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann - dafür reiste wie erwähnt UBIMET-Chef Manfred Spatzierer extra nach Hamburg, um ihm in einer kurze Rede zu gratulieren. Nachdem ich mich noch kurz mit ihm unterhalten konnte, gings für ihn aber schon wieder in Richtung Flughafen - ein sehr kurzer Kurztrip sozusagen. ;)
Der Abend war dann ganz im Zeichen der Sturmjagd und am Donnerstag mussten wir leider schon wieder zurück nach Wien fliegen. Alles in allem drei sehr, sehr interessante Tage, kann ich nur weiterempfehlen! :) Das ganze Programm befindet sich im Anhang. Die Vorträge sind großteils online verfügbar, @nocturna hat diese zusammengefasst: 06.10.-10.10.2014 - Extremwetterkongress 2014 - Videoarchiv & Livestream (Vorträge)
Aktuell: Wien, 8. Bezirk [~200 m ü.A.] Wochentags: Wien, 8. Bezirk [~200 m ü.A.] Wochenende: Hartberg, nördliche Oststeiermark [359 m ü. A.] Kameras: Sony Alpha 77, Sony Alpha 300, Samsung Galaxy S8, Sony HD Camcorder