Das Monster-Erdbeben vor Chile: Jetzt rast der Tsunami durch den Pazifik. Die meterhohen Flutwellen krachen mit voller Wucht auf die Küsten!
Experten haben in Chile und den davor liegenden Inseln bislang Wellen von bis zu drei Metern Höhe gemessen. Der Küstenstreifen der Osterinsel wird derzeit evakuiert.
Die Flutwellen haben bereits zugeschlagen: Ein 2,3 Meter hoher Tsunami rollte durch Talcahuano. Die Stadt liegt an einer Pazifik-Bucht nördlich von Concepción. Der Ort ist den Angaben zufolge einer von elf Küstenstädten, die von dem Tsunami getroffen wurden.
Auch die zu Chile gehörende Inselgruppe San Ferández wurde bereits getroffen und überschwemmt – Inseln bekommen die brachiale Kraft der Mörderwellen besonders stark zu spüren.
Geophysiker Jochen Zschau vom Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam zu BILD: „Jetzt breitet sich die Welle aus. Alle Küstenstreifen rund um den Pazifik sind davon betroffen, die Höhe der Wellen wird lokal unterschiedlich ausfallen.“
Es dauere etwa 24 Stunden, bis der Tsunami einmal den Pazifik durchquert habe.
Der Geophysiker sagt zwar meterhohe Wellen voraus, wenn der Tsunami auf die Küsten treffe. „So verheerend wie der Tsunami 2004 in Thailand mit 30 Metern wird es aber definitiv nicht.“ Das bedeute jedoch keine Entwarnung, betont Zschau.
Der Experte: „Die Wellen werden sich an den Küsten aufstauen, auch in Tausenden Kilometern Entfernung.“
Wann trifft der Tsunami auf die Küsten?
Die australischen Behörden rechneten damit, dass die Flutwellen am Sonntagmorgen (Ortszeit 8.15 Uhr, MEZ Samstag 22.15 Uhr) an den dortigen Küsten eintreffen werden. In Hawaii werden die Wellen um etwa 11 Uhr Ortszeit (22 Uhr MEZ) erwartet.
International wurde eine Tsunami-Warnung für die ganze südamerikanische Pazifikküste, Hawaii, Australien, Neuseeland, Japan, die Philippinen und Russland ausgegeben.
Ein Erdbeben dieser Stärke habe das „Potenzial eines zerstörerischen Tsunamis“, der die Küste „binnen Stunden“ treffen könne, teilte das US-Erdbeben-Zentrum mit. Eine Warnung für Nordamerika wurde inzwischen zurückgenommen.
Ein gewaltiger Erdstoß hatte am Samstagmorgen die Pazifikküste vor Chile erschüttert – mindestens 120 Menschen kamen dabei ums Leben, Tendenz steigend. Das Beben hatte eine Stärke von 8,8, Chiles Präsidentin hat den Katastrophenzustand ausgerufen.
In der Hauptstadt Santiago wurden Häuser zerstört, Strom- und Telefonleitungen fielen aus. Auch der Flughafen wurde erheblich demoliert, Brücken stürzten ein. Im ganzen Land herrscht Chaos und Zerstörung.
Das Epizentrum des Bebens lag direkt an der Küste, rund 115 Kilometer nördlich der Küstenstadt Concepción (1,8 Millionen Einwohner) im Pazifik. Das Beben ereignete sich um 3.34 Uhr Ortszeit (7.34 Uhr MEZ) in knapp 35 Kilometern Tiefe. In schneller Folge gab es rund 20 Nachbeben mit Stärken von bis zu 6,2.
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