Eine Front im meteorologischen Sinne bezeichnet den Übergangsbereich von verschiedenen Luftmassen. Sie tritt immer in Verbindung mit einem Tiefdruckgebiet (Zyklone) auf, ein Hochdruckgebiet (Antizyklone) hat keine Fronten. Eine Zyklone dreht sich auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn, durch diese Drehung werden Luftmassen unterschiedlichen Ursprungs um das Tief herumgeführt (siehe Abbildung 1).
Abb. 1: Schematische Darstellung eines Tiefs mit Fronten.
In der Meteorologie werden Luftmassen anhand ihres Energiegehaltes klassifiziert. Die in der oberen Darstellung verwendeten Begriffe warm und kalt wären gegen 'energiereich" bzw. 'energiearm' zu ersetzen. Der Einfachheit halber werden hier jedoch weiterhin 'kalt' und 'warm' verwendet.
Kaltfront
In den allermeisten Fällen, wenn eine Front Gewitter auslöst, ist dies eine Kaltfront, also wenn warme Luft von kalter abgelöst wird. Denn in diesem Fall schiebt sich die kalte und somit schwere Luft wie ein Keil unter die warme und sorgt somit für starke Hebung. Eine Kaltfront wird in Wetterkarten als blaue Linie mit Pfeilen in Richtung der Verlagerungsrichtung dargestellt. Häufig laufen der Kaltfront sogenannte Konvergenzlinien voraus. Sie werden durch eine Veränderung im Windfeld ausgezeichnet, ohne aber die Luftmasse auszutauschen. Diese Veränderung ist z.B. ein Zusammenfließen von Winden aus unterschiedlichen Richtungen, sodass die Luft nach oben ausweichen muss. Diese Konvergenzen sind oft der Auslöser von Gewittern und können auch ohne Fronten auftreten, im Gebirge zum Beispiel durch Tal- und Hangwindsysteme.
Warmfront
Eine Warmfront tauscht kalte Luft gegen warme aus und ist meist weniger wetterwirksam als Kaltfronten. Durch die geringere Dichte der warmen Luft, gleitet sie auf die kalte auf und sorgt somit eher für länger andauernde Niederschläge, sogenannte Aufgleitniederschläge, als für Gewitter. Solche können an Warmfronten nur entstehen, wenn die aufgleitende Warmluft selber schon instabil geschichtet und feucht ist. Dies tritt selten auf und die Gewitter sind durch die geschlossene Wolkendecke optisch unspektakulär und wenig heftig. Auf Wetterkarten ist die Warmfront als rote Linie mit Halbkreisen anstatt der Pfeile eingezeichnet.
Okklusion
Eine Okklusion (Mischfront) ist die Mischform der beiden anderen Fronten. Sie tritt auf, wenn das Tiefdruckgebiet schon im gealterten Stadium ist und die Kaltfront die Warmfront eingeholt hat. Sie hat meist bewölktes und unbeständiges Wetter mit Schauern und Gewittern zufolge, welche aber nicht so signifikant sind wie Kaltfrontgewitter. Auf Wetterkarten werden Okklusion durch violette Linien mit Pfeilen und Halbkreisen dargestellt.