Man teilt Gewitter grob in zwei Typen ein: Einzelzellen- und Multizellengewitter, wobei es jeweils noch Unterarten gibt.
Einzelzelle
Bei der Einzelzelle handelt es sich um eine einzelne Gewitterzelle, das klassische "Wärmegewitter". Es ist die kleinstmögliche abgeschlossene Form, in der ein Gewitter auftreten kann. Ihre Lebensdauer beträgt zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Sie entsteht bei schwacher Windscherung, das heißt, wenn der Wind mit der Höhe nur unwesentlich zunimmt. Meistens verursachen Einzelzellen relativ schwache Begleiterscheinungen wie Starkregen, kleiner Hagel und lebhafte Windböen.
Die Superzelle ist ein Spezialfall einer Einzelzelle. Sie ist stets das „Objekt der Begierde“ unter Sturmjägern. Es handelt sich um ein Schwergewitter mit einem rotierenden Aufwindbereich. Unter Umständen kann sich dieser auch bin zum Boden in Form eines Tornados verlängern. Auf- und Abwindbereich sind bei einer intakten Superzelle strikt von einander getrennt. Dies und auch die Rotation wird durch Windscherung verursacht. Dadurch fällt der Niederschlag (Abwindbereich) nicht mehr in den Aufwind hinein, wodurch das Gewitter sehr heftig werden kann. Von einer Superzelle spricht man erst dann, wenn eine der Aufwindbereich für mindestens 30 Minuten eine hochreichende Rotation aufweist (Mesozyklone). Die Lebensdauer von Superzellen kann einige Stunden betragen, dabei können sie große Strecken zurücklegen und viel Schaden anrichten.
Multizelle
Multizellen sind Gewittersysteme, die aus mehreren Zellen bestehen, die auch miteinander wechselwirken. Diese einzelnen Zellen befinden sich jeweils in verschiedenen Entwicklungsstadien, wobei die Abwinde oftmals neue Zellen entstehen lassen. So ein Gewittersystem hat eine viel längere Lebensdauer als die enthaltenen Einzelzellen. Die Gewitterzellen treten entweder in Gruppen (Multizellen-Clustern) auf oder ordnen sich entlang einer Multizellen-Linie an. Cluster können sehr groß werden und wenn sie über einen warmen Ozean hinausziehen, sich auch zu einem Hurrikan entwickeln.