Offenbar wegen starker Regenfälle sind rund 200 Kubikmeter Erde im Bereich eines Wanderweges in Egg-Schetteregg abgerutscht. Am Freitagnachmittag zeichnete sich insgesamt eine Entspannung der Gefahrenlage ab.
Wegen der intensiven Niederschläge ist die Feuerwehr seit Freitag etwa 130 Mal ausgerückt. Am Samstagabend wurde die Langenerstraße von einem Erdrutsch verlegt. Es herrscht weiterhin Alarmstufe „Rot“.
In Hittisau wurde ein Auto von einer Mure erfasst. Der Lenker blieb unverletzt. Die ÖBB empfehlen inzwischen Reisen nach Wien auf Montag zu verschieben. In Vorarlberg dagegen hat sich die Hochwassergefahr am Sonntagvormittag entspannt.
1.300 Einsätze innerhalb von 72 Stunden leisteten 93 Feuerwehren des Landes am Wochenende aufgrund der starken Regenfälle. Am Sonntagabend erklärte LH Markus Wallner (ÖVP), es könne nun eine vorsichtige Entwarnung gegeben werden.
Teils dramatisch anschwellende Flüsse und Bäche sorgen am Sonntag für Dauereinsatz der Einsatzkräfte. Vor allem Salzburg und Oberösterreich kämpfen mit schwerem Hochwasser, zu ersten Überflutungen kam es aber auch in Niederösterreich. Im Salzburger Pongau forderte ein Murenabgang ein Todesopfer. In Salzburg und Vorarlberg werden derzeit drei Menschen vermisst.
Vorarlberg sei bei den heftigen Niederschlägen „mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Hätte es noch zwei oder drei Stunden weiter geregnet, „hätte das zu einer Katastrophe geführt“. Größere Schäden seien derzeit nicht bekannt.
ZitatHochwasser: Nur noch wenige Feuerwehr-Einsätze
Die Nacht auf Dienstag ist für die Feuerwehren nach dem Hochwasser-Wochenende bislang die ruhigste gewesen. Wegen der neuerlichen leichten Regenfälle gab es laut Rettungs- und Feuerwehrleitstelle noch etwa zehn Einsätze.
Die starken Niederschläge der vergangenen Tage haben sich auch auf die Landwirtschaft ausgewirkt. Der Schaden kann laut Experten erst in den nächsten Tagen beziffert werden, das Ausmaß dürfte nach derzeitigem Stand aber überschaubar sein.
Wegen der Gefahr von Erdrutschen nach dem Starkregen vom Wochenende sind in Rankweil, Dornbirn und Hohenems zahlreiche Wander- und Güterwege unpassierbar. An der Behebung der Schäden wird gearbeitet.
Silvretta-Hochalpenstraße länger als geplant gesperrt
ZitatDie Aufhebung der Wintersperre auf der Silvretta-Hochalpenstraße zwischen Partenen im Montafon und Galtür verzögert sich wegen der starken Regenfälle und einem Felssturz am Wochenende. Ursprünglich sollte die Straße am Wochenende für den Verkehr freigegeben werden.
ZitatDrei Tage nach dem Hochwasser in Vorarlberg hat jetzt die Schadensaufnahme begonnen. Erst mit der Zeit wird das Ausmaß sichtbar werden und abschätzbar sein. Konkrete Schadenssummen werden am Mittwoch noch nicht genannt.
ZitatDie Gefahrenzonenpläne der Wildbach- und Lawinenverbauung werden nach den Erfahrungen des Hochwassers vor einer Woche angepasst. Viele kleine Gerinne haben zu Überflutungen in Kellern geführt, sagt Andreas Reiterer, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung.
Hohenems baut einen Notweg über Götzner Gemeindegebiet. Durch die starken Niederschläge ging bei der Briedler Alpe in Hohenems eine größere Mure ab. Um schnell eine alternative Zufahrt für Sicherungsmaßnahmen zu haben, wird der Notweg über den Götznerberg gebaut.
Nach den starken Niederschlägen hat sich die Lage in Vorarlberg Montagabend laut Landeswarnzentrale entspannt. Die Situation werde aber weiterhin genau beobachtet, denn lokale Hangrutschungen seien in allen Landesteilen möglich, sagt Andreas Reiterer von der Lawinen- und Wildbachverbauung.
Die Vorarlberger Landesversicherung (VLV) beziffert die Hochwasserschäden derzeit mit rund 1,8 Millionen Euro. Bislang wurden rund 500 Schadensfälle gemeldet - die VLV geht davon aus, dass sich diese Zahl noch verdoppeln wird.