Salzburg kämpft gegen schweres Hochwasser. Im Pongau ist ein Bauer getötet worden. Im Pinzgau sind zwei Personen vermisst. Der Bezirk ist Katastrophengebiet. Muren und Fluten blockieren viele Verkehrswege und Brücken.
Sonntagmittag sind Soldaten des Bundesheeres für den Katastropheneinsatz ausgerückt, um der Bevölkerung beim schweren Hochwasser beizustehen. Schwerpunkt ist vorerst der Bereich Taxenbach (Pinzgau), wo zahlreiche Muren abgegangen sind.
Alle Kinder und Jugendlichen im Land Salzburg, die wegen Hochwasser und Murengefahr nicht gefahrlos in die Schule kommen können, seien Montag vom Unterricht befreit. Das teilt Landesschulratspräsident Herbert Gimpl mit
Das Hochwasser mit den vielen Murenabgängen bedeutet besonders für die Landwirtschaft einen herben Schlag. Vor allem im Saalachtal könne man von einem Totalschaden sprechen, heißt es im Büro von Agrarlandesrat Sepp Eisl (ÖVP).
Einen Tag nach dem großen Hochwasser und den Murenabgängen ist in Salzburg am Montag nach und nach das Ausmaß der Schäden sichtbar geworden. Gleichzeitig läuft das große Aufräumen in allen Bezirken auf Hochtouren.
Mit insgesamt 330 Soldaten ist das Österreichische Bundesheer am Montag im Bundesland Salzburg im Assistenzeinsatz. Gemeinsam mit zivilen Kräften werden die Folgen des Hochwassers und der Vermurungen beseitigt.
Zwei Tage nach dem verheerenden Hochwasser können die Bewohner in den betroffenen Gebieten in Salzburg aufatmen. Der neuerliche Regen am Montag richtete keine weiteren Schäden an. Das meldete die Landeswarnzentrale.
Die Opfer der Hochwasserkatastrophe vom Wochenende können mit finanzieller Hilfe des Landes rechnen. In einem ersten Schritt hat die Landesregierung vier Millionen Euro bereitgestellt. Auch der ORF startet eine Hilfsaktion.
Während noch keine komplette Liste der Hochwasserschäden vorliegt, werden immer wieder Probleme bekannt. In Dienten (Pinzgau) müssen Pendler weite Umwege einplanen, weil eine Straße gesperrt ist. Sie wird vom Bundesheer gesichert.
Salzburger Feuerwehren helfen nach dem Ende der Hochwasserkatastrophe an Salzach und Saalach nun im benachbarten Bayern und in Oberösterreich mit speziellen Hochleistungspumpen.
Auch zahlreiche Betriebe sind Opfer der Hochwasserkatastrophe vom vergangenen Wochenende geworden. Die Wirtschaftskammer kündigt an, geschädigten Unternehmern mit Beratung und Geld aus dem Unterstützungsfonds helfen zu wollen.
Weiterhin sind Spezialisten und Flieger des Bundesheeres mit Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser beschäftigt. Einsatzorte sind Oberndorf (Flachgau), Hüttau (Pongau), Taxenbach und Zell am See (beide Pinzgau).
Drei Tage nach dem Jahrhunderthochwasser entspannt sich die Lage weiter. Das meldete das Katastrophenschutzreferat des Landes am Mittwoch. Schwerpunkt der Aufräumarbeiten ist weiter der Pinzgau. Er bleibt noch Katastrophengebiet.
Nach dem Hochwasser und den daran anschließenden Vermurungen haben die ÖBB dank rascher Instandsetzungsarbeiten 220 Schienenkilometer wieder freigeben können. Einige hundert Mitarbeiter waren dafür im Einsatz.
Ein Brennpunkt des noch immer laufenden Einsatzes des Bundesheeres in der Katastrophenhilfe bleibt Taxenbach (Pinzgau). Neben vielen Häusern wurde der Bahnhof schwer getroffen und auch die Trasse der Westbahn im Ortsgebiet bei dem Hochwasser zerstört.
Die Raumplaner des Landes schalten sich nun in die Diskussion um neue Hochwasser-Schutzbauten ein. Solche werden nach der Flutkatastrophe in vielen Gemeinden gefordert. Das sei aber nicht überall möglich, betont der Chef der Raumplanung.
Zahlreiche Bürgermeister wehren sich vehement gegen Forderungen des Naturschutzbundes, wonach sie künftig für Entscheidungen über Bebauungspläne mit ihrem Privatvermögen haften sollen. Auch der Gemeindebund kritisiert die Kritik des Naturschutzbundes.
Sperrzonen und Hochwasser: Bürgermeister sollen künftig mit ihrem Privatvermögen haften, wenn sie als Baubehörde erster Instanz Fehlentscheidungen treffen. Das fordert nun der Naturschutzbund von der neuen Landesregierung.
Vor allem Pinzgau wächst die Angst vor neuen Muren. Am Wochenende drohen nämlich neuerliche Gewitter. Die Wildbach- und Lawinenverbauung versucht dort mit Hochdruck, Murensperren in einzelnen Gräben und Seitentälern zu räumen.
Nach der Hochwasserkatastrophe vom Sonntag hat die Bundeswasserbauverwaltung an der Saalach und an der Salzach mehrere Uferwege gesperrt. Arbeiter reparieren derzeit Schäden, um die Gehwege rasch wieder freigeben zu können.
Die meisten Hochwasseropfer rechnen damit, dass der Schaden durch ihre Versicherungen zumindest großteils gedeckt ist. Aber viele Verträge sind voller Klauseln, und gezahlt werden - je nach Versicherung und Variante - 5.000 bis 16.000 Euro.
Die Bundesforste wehren sich gegen Gerüchte in Hüttau (Pongau), wonach sie die Schäden durch Muren noch verschärft hätten. Tatsächlich ist mit den Schlammmassen auch geerntetes Holz mitgerissen worden, das dann Häuser beschädigt hat.
Die Lage auf Salzburgs Straßen und Schienen nach dem katastrophalen Hochwasser hat sich noch immer nicht ganz normalisiert. Es gibt noch einige Sperren für Straßen und Bahnverbindungen.
Die Welle der Hilfsbereitschaft für die Hochwasseropfer rollt weiter. Das Salzburger Rote Kreuz startet am Montag mit der Verteilung der Sachspenden, die sowohl von Privatpersonen als auch von zahlreichen Firmen gespendet wurden. Die Palette reicht von Waschmaschinen bis hin zu Matratzen.
Eine Woche nach dem großen Hochwasser laufen in vielen Gebieten noch immer die Aufräumungs- und Sicherungsarbeiten. Piloten des Bundesheeres unterstützen die Einsatzkräfte dabei auch weiterhin.
Sonntagmittag wurde die Leiche der vermissten Taxenbacherin in Neualm bei Hallein (Tennengau) von einem Passanten am Salzachufer entdeckt. Vom 48-jährigen Landwirt aus Taxenbach fehlt hingegen immer noch jede Spur.
Neuerlich sind in der Nacht auf Montag Menschen im nördlichen Flachgau von Wassermassen heimgesucht worden. Keller standen unter Wasser, kleine Muren blockierten die Straßen. In Straßwalchen wurde der Marktplatz innerhalb weniger Minuten überflutet.